Von Mikroplastik und Bio-PET
Der kompakte Medienrückblick: Kleine Felder sind besser für Artenvielfalt +++ Wetterprognose für afrikanische Bauern +++ PET-Flaschen aus Zucker +++ Mikroplastik in Flüssen
Landwirtschaft – Kleine Felder sind besser für die Artenvielfalt. Sie bilden mehr Feldränder, wodurch den Insekten genügend geschützte Plätze zum Nisten und fressen geboten wird. Außerdem hilft es den Insekten bei der Orientierung, um geeignete Lebensräume besser zu finden. Das sind Erkenntnisse aus einem Fachartikel, den Jost Maurin in der taz vorstellt. Neun kleine Felder im Westen ergeben einen viel größeren Artenreichtum als vier große Felder mit gleichem Umfang im Osten, schreiben die Forscher im Fachmagazin Nature Ecology & Evolution. Dazu haben Autoren in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society Biological Sciences festgestellt, dass in Agrarlandschaften auf kleinen Feldern mehr Wildbienen vorkommen als auf großen Äckern. Doch der Deutsche Bauernverband ist nicht überzeugt. Die Produktion auf großen Feldern ist billiger und lässt sich besser vermarkten. Dem Verband zufolge liegt es an der Art der Bewirtschaftung und nicht an der Größe der Fläche.
Digitale Landwirtschaft – Für afrikanische Bauern ist es wichtig zu wissen wann es regnet, da nur 0,2% der Ackerflächen bewässert sind. Nur jeder vierte Landwirt nutzt den Wetterbericht aus dem Radio oder dem Fernsehen, weil er viel zu ungenau ist. Wie Alexander Mäder im Tagesspiegel schreibt, können Landwirte in Afrika durch das schwedische Unternehmen Ignitia nun einfach die Regenvorhersage auf das Handy erhalten. Für wenige Cent oder mit einem Jahresabo für einige US-Dollar erfahren die Landwirte per SMS die Regenwahrscheinlichkeit für die nächsten 48 Stunden. Dies ermöglicht den Bauern eine bessere Planung ihrer Arbeit.
Materialforschung – Kunststoffe werden aus Erdöl hergestellt und vermüllen die Umwelt. Daher haben sie einen ziemlich schlechten Ruf. Andrea Hoferichter berichtet in der Süddeutschen Zeitung über Forscher der Universität Wisconsin in den USA. Sie haben ein neues Verfahren entwickelt, in dem sie eine Schlüsselsubstanz für die Biovariante des Kunststoffklassikers Polyethylenterephtalat (PET) aus Fruchtzucker herstellen. Dies soll umweltfreundlich sein und zu einem konkurrenzfähigen Preis bewerkstelligt werden können, wie die Forscher im Fachblatt Science Advances.
Mikroplastik – Plastikmüll ist ein weltweites Problem in den Ozeanen. Die Tageszeitung Die Welt berichtet über eine Pilotstudie, die belegt, dass auch in deutschen Flüssen winzige Plastikmüll-Partikel herumschwimmen. In Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen wurden Wasserproben verglichen. Mehr als 4.300 Plastikteilchen aus dem Rhein und der Donau stammen von weggeworfenen Plastik, sowie von Waschmitteln, Shampoos und Kosmetik. 62% der Teilchen haben einen Durchmesser von 0,02 und 0,3 Millimetern und werden deshalb Mikroplastik genannt. Durch das Abwasser gelangen diese in die Umwelt, aber auch durch weggeworfene Plastiktüten und Flaschen, die sich zersetzen. Selbst im arktischen Eis, das fernab von menschlicher Besiedlung war, konnten Mikroplastikpartikel nachgewiesen werden.