Von Harzen und Designer-Hefen
Der kompakte Medienrückblick: Lachse auf der Flucht +++ Auf dem Weg zur Designer-Hefe +++ Wo die Bäume weinen +++ Visionen für nachhaltigen Ackerbau
Fischzucht – Erneut sind im Chile Hundertausende Lachse aus der Zuchtfarm des norwegischen Unternehmens Marine Harvest ausgebrochen. Nach einem Bericht von Sophia Boddenberg in der Tageszeitung Neues Deutschland handelt es sich dieses Mal um die größte Lachsflucht, die Chile je erlebt hat. Rund 690.000 Fische waren Anfang Juli in der Nähe von Puerto Montt im Süden des Landes aus ihren Käfigen geflohen. Umweltschützer befürchten bleibende Schäden für das gesamte Ökosystem, da ein Großteil der in chilenischen Farmen gezüchteten Lachse mit Antibiotika behandelt sind. Marine Harvest steht mit seinen Lachsfarmen wegen Missachtung ökologischer, rechtlicher aber auch medizinischer Standards seit Langem in der Kritik.
Biotechnologie - Hefe ist nicht nur zum Bierbrauen gut. Die einzelligen Pilze sind auch Produktionsorganismen für Medikamente und Biokraftstoffe. Doch das Einsatzpotenzial ist wesentlich größer. US-Forscher sind seit zehn Jahren dabei, den genetischen Aufbau der Hefezellen zu studieren, um ihr ein synthetisches Erbgut zu verpassen. Im Deutschlandfunk berichtet Michael Lange von den ersten Erfolgen der Wissenschaftler, die genetische Struktur der Hefe neu zu konstruieren, um deren Einsatzmöglichkeiten zu erweitern.
Forstwirtschaft - Auf der griechischen Insel Chios, in der nördlichen Ägäis, wird seit 2000 Jahren ein Harz geerntet, dem seit jeher heilende Kräfte zugeschrieben werden. Das „Wunderharz“ stammt von dem pinienähnlichen Baum namens Mastix und soll Brandwunden heilen, Verdauungsbeschwerden lindern aber auch Cholesterinwerte senken. Wegen des wachsendes Potenzials für die Pharma- und Kosmetikbranche entsteht auf der Insel derzeit ein „Mastix-Forschungszentrum“, das von der EU mitfinanziert wird. Über die Geschichte des seltenen und besonderen Harzes sowie sein großes Potenzial berichtet Christiane Schlötzer in der Süddeutschen Zeitung.
Landwirtschaft - Die Landwirtschaft ist im Zugzwang. Seit Jahren wird eine Wende zur nachhaltigen Landwirtschaft gefordert, doch passiert ist wenig. Erst kürzlich hat der Europäische Gerichtshof Deutschland wegen eines Verstoßes gegen die Nitratverordnung infolge eines weiterhin hohen Pestizideinsatze verurteilt. Kathrin Zinkant benennt in der Süddeutschen Zeitung die „vielen Stellschrauben“, an denen gedreht werden muss, damit die Landwirtschaft im Ganzen nachhaltiger aber auch sozial gerecht und ökonomisch machbar wird.