Biotechnologie/Systembiologie

FORMO: EIB-Darlehen für Ausbau alternativer Käseproduktion

Vegane Käsealternativen haben eines gemein: Sie enthalten weder Casein noch Molkenprotein – dabei sind diese Eiweiße für den charakteristischen Geschmack und die Textur von Käse aus tierischer Milch entscheidend. Formo hat einen Weg gefunden, diese essenziellen Milchproteine – speziell Caseine – mithilfe von Mikroorganismen herzustellen. Mittels Präzisionsfermentation stellt das Berliner Food-Tech-Start-up tierfreie Käseprodukte her.

Biokunststoff aus Brotresten

FermBioPol fermentiert Brot- und Teigreste zu Bausteinen für Biokunststoff, wie die Milchsäure. Ziel der Projektpartner PFI und Rampf ist es, durch nachhaltigen Kunststoff künftig Millionen Tonnen an erdölbasiertem Plastik ersetzen zu können. Das Forschungsprojekt ist Teil des Verbunds "Waste2Value - Mikroorganismen verändern die Westpfalz".

Neue Biomoleküle in Algen aufspüren

Algen sind Überlebenskünstler und Multitalente mit großem Potenzial für die Bioökonomie: Sie liefern nicht nur wichtige Inhaltsstoffe für Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie. Auch als Klärwerker, Kohlendioxidverwerter und alternative Rohstoffquelle für Treibstoffe haben sich die grünen Winzlinge bewährt. Noch ist das Potenzial von Algen allerdings nicht ausgeschöpft. Forschende der Universität Duisburg-Essen (UDE) wollen mithilfe der Infrarot-Spektroskopie herausfinden, welche Biomoleküle von den Algen genau produziert werden.

Biobasierte Produkte aus regionalen Holzabfällen

In der holzverarbeitenden Industrie fallen große Mengen Holzabfälle an, die bisher entweder kostenintensiv entsorgt oder energetisch genutzt werden. So darf mit Holzschutzmitteln behandeltes Altholz derzeit nur in speziellen Großkraftwerken verbrannt werden, da die Abluft von den gesundheitsschädlichen Substanzen gereinigt werden muss. Im Projekt „H2Wood – BlackForest“ haben Fraunhofer-Forschende und ihre Partner für die stark von Holzverarbeitung geprägte Region Schwarzwald nun gezielt nach alternativen Nutzungsmöglichkeiten für Holzabfälle gesucht. 

Aufwind für Hautpflege mit veganem Kollagen

Kollagen ist ein Strukturprotein, das für starke Knochen und Gelenke und straffe Haut sorgt. Das Eiweiß wird vom Körper selbst gebildet, allerdings nimmt die Kollagenproduktion mit zunehmenden Alter ab. Zwar gibt es Kollagenpräparate, die den Mangel ausgleichen sollen. Das in Pulvern, Kapseln oder Cremes enthaltene Eiweiß stammt jedoch häufig aus der Haut von Tieren wie Rindern und Schweinen. Das Berliner Biotechnologieunternehmen Cambrium zeigt, dass es auch anders geht.

Mit Mikroalgen nachhaltiges Fischfutter erzeugen

Fisch zählt zu den beliebtesten Nahrungsmitteln in Deutschland. Um die große Nachfrage zu bedienen und eine Überfischung zu vermeiden, werden Fische wie Lachs und Forelle häufig in Aquakulturen gezüchtet. Für die Aufzucht werden jedoch enorme Mengen an Wildbeständen zu Fischmehl und -öl verarbeitet und dem Futter beigemischt. Auf diese Weise werden die Zuchtfische mit den lebenswichtigen und mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren wie Docosahexaensäure (DHA) versorgt, die für eine gesunde Ernährung essenziell sind.

Nachhaltige Verpackungen aus Schilfrohr

Holz ist ein vielseitiger und begehrter Rohstoff in Deutschland und muss aufgrund der hohen Nachfrage in großen Mengen importiert werden. Eine Alternative zum Holz könnten Pflanzen aus Paludikultur sein, da Moorpflanzen ebenfalls wichtige Holzbestandteile wie Zellulose und Lignin enthalten. Für Baustoffe, Viehfutter und Nahrungsmittel werden Schilfrohr oder Torfmoose bereits eingesetzt. Nun könnte auch die Papierindustrie von Moorpflanzen als Holzersatzstoff profitieren.

Künstliche Huminstoffe aus biogenen Reststoffen

Humus ist bekanntermaßen gut für den Boden. Das komplexe Gemisch aus organischen Stoffen, wie abgestorbene Tier- und Pflanzenreste, dient Pflanzen und Bodenmikroben gleichermaßen als Nahrungsquelle und ist damit ein Treiben für das Pflanzenwachstum und die Bodengesundheit. Hier sind es vor allem die im Humus enthaltenen Huminstoffe, die dafür sorgen, dass Feuchtigkeit und Nährstoffe im Boden gebunden werden, Mikroben-Biomasse in nährstoffreiche Biostimulanzien umwandeln und diese für Pflanzen verfügbar machen können. In der Praxis sieht es jedoch oft anders aus.

Ur-Mikroben als Schlüssel zur nachhaltigen Energiespeicherung

Weltweit besteht ein riesiger Bedarf an kostengünstiger und effizienter Energiespeicherung im großen Maßstab. Das schwankende Angebot von Wind- und Solarstrom erfordert Speicherlösungen, die überschüssige Energie aufnehmen und bei Bedarf wieder bereitstellen können. Nachhaltiges E-Methan ist ein vielversprechender Ansatz: Es kann fossiles Erdgas im bestehenden Gasnetz ersetzen und gleichzeitig als speicherbare Energiequelle dienen oder direkt vor Ort gelagert und später als Kraftstoff, Wärme oder Strom genutzt werden.