Mit KI zur nachhaltigen Insektenzucht

Mit KI zur nachhaltigen Insektenzucht

Forschende am August-Wilhelm Scheer Institut wollen mit dem Ausbau der Technologieplattform InsektAI die Züchtung von Insekten effizienter, ressourcenschonender und nachvollziehbarer machen.

Digitalisierung der Insektenzucht
Digitalisierung der Insektenzucht

In vielen Teilen der Welt ernähren sich Menschen bereits von Insekten. Sie stecken voller hochwertiger Proteine und sind leicht und ressourcenschonend in großen Mengen zu züchten, da sie sich von organischen Abfällen ernähren. Damit können Insekten einen wichtigen Beitrag zur Welternährung leisten und gleichzeitig Ressourcen und Umwelt schonen. Trotz ihres enormen Potenzials ist die Insektenzucht noch immer mit hohen Prozesskosten und einem gleichfalls hohen Ressourcenverbrauch verbunden.

Insektenzucht-Technologie wird ausgebaut

Mit InsectAI haben Forschende vom Center für Digital GreenTech am August-Wilhelm Scheer Institut eine digitale Lösung für eine automatisierte und nachhaltige Insektenzucht parat. Die Methode kombiniert modernste Bilderkennung, Künstliche Intelligenz und digitale Plattformtechnologien, um Insektenzuchtprozesse effizienter, ressourcenschonender und nachvollziehbarer zu gestalten.

Nun wollen die Forschenden die Technologieplattform gezielt erweitern, verbessern und für den Praxiseinsatz skalieren. „Wir entwickeln InsectAI konsequent weiter – mit Fokus auf Automatisierung, Datenqualität und Integration in digitale Ökosysteme“, erklärt Ellen Goel, Leiterin des Centers für Digital GreenTech.

Mit KI-basierten Algorithmen Insektenlarven präzise erfassen

Ein Unsicherheitsfaktor bei der Insektenzucht ist, dass die Anzahl der Insektenlarven pro Ei sehr verschieden ist und damit auch zu Ungenauigkeiten bei der Berechnung des Futterbedarfs führt. Ziel der Forschenden ist es daher, die Larven direkt nach dem Schlüpfen automatisch zu erkennen und zu zählen, um eine optimierte Weiterverarbeitung und Nutzung zu gewährleisten und den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Für eine präzise Larvenerfassung nutzt InsektAI KI-basierte Algorithmen.

Den Forschenden zufolge basiert die Technologie auf einem modularen Modell, das aus drei zentralen Komponenten besteht, welche einzeln oder in Kombination genutzt werden können: die automatisierte Larvenzählung, das Echtzeitmonitoring der Insektenpopulationen und die akustische Analyse zur Verhaltensüberwachung der Insektenpopulationen. „So schafft InsectAI eine vernetzte, datengetriebene Grundlage für eine zukunftsfähige Insektenproduktion und stärkt die Kreislaufwirtschaft“, schreibt das Projektteam.

bb