Biotechnologie/Systembiologie

Formo-Studie zu Akzeptanz von Laborei-Produkten

Tierwohl und Klimaschutz spielen beim Kauf von Lebensmitteln eine zunehmend größere Rolle. Allein der Umsatz an pflanzlichen Fleisch- und Käsealternativen steigt seit Jahren. Proteine aus Erbse, Ackerbohne oder Weizen sind jedoch nur eine Alternative, um tierische Proteine in Lebensmitteln zu ersetzen. Neue gesunde und nachhaltige Kost kann auch mithilfe von Mikroorganismen maßgeschneidert werden und damit zur Ernährungssicherung beitragen.

Erstmals Zulassung für Laborfleisch in EU beantragt

Singapur und die USA sind weltweit die einzigen Länder, in denen Fleisch aus dem Labor bereits zugelassen ist. In der EU ist der Verkauf von zellbasiertem Fleisch noch nicht gestattet. Entsprechende Anträge bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wurden bislang nicht gestellt, nicht zuletzt, weil das Zulassungsverfahren für neuartige Lebensmittel, die wie Laborfleisch unter die sogenannte Novel-Food-Verordnungs fallen, äußerst streng ist.

Mit Enzymen Schadstoffe aus Abwässern filtern

Wasser ist nicht nur ein wichtiges Lebensmittel, sondern auch eine wichtige Ressource für Landwirtschaft und Industrie. Doch auch in Deutschland gibt es bereits Regionen, in denen die Wasservorräte durch Trockenheit und Dürre knapp werden. Die Abwasseraufbereitung  wird daher immer wichtiger. Kommunale Kläranlagen sorgen bundesweit dafür, dass Abwässer biologisch gereinigt und das gereinigte Wasser möglichst schadstofffrei wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt und später als Trinkwasser wieder genutzt werden kann.

Mikrobielle Hauptakteure der Biogasproduktion entdeckt

Neben Wind- und Sonnenenergie ist die Erzeugung von Biogas eine wichtige Säule, um unabhängig von fossilen Energieträgern wie Erdgas und Erdöl zu werden. Mit derzeit rund 9.600 Biogasanlagen ist Deutschland der weltweit größte Biogasproduzent. In den Anlagen werden pflanzliche oder tierische Reststoffe mit Hilfe von anaeroben Bakterien zu Biogas vergoren. Doch das Potenzial der Anlagen ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

Neue biobasierte Folie schützt Lebensmittel besser

Ob Wurst und Käse oder Obst und Gemüse: Lebensmittel müssen oft vor Feuchtigkeit, Sauerstoff und mechanischer Beanspruchung geschützt werden, damit sie lange genießbar bleiben. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an Lebensmittelverpackungen und -folien. Partner aus Forschung und Industrie haben nun eine biobasierte Kunststofffolie für Lebensmittelverpackungen entwickelt, die deutlich bessere Barriereeigenschaften gegenüber Luft und Wasser aufweist als vergleichbare erdölbasierte Lebensmittelfolien.

InsektenBioraffinerie – Vom Karottenkraut zum Bio-Kunststoff

Beim Wort Kreislaufwirtschaft denken viele an ausgetragene Kleidungsstücke, die geschreddert, zu neuen Stoffen verarbeitet werden und so ein zweites Leben auf dem Modemarkt führen. Hinter dem zirkulären Prinzip verbirgt sich aber noch viel mehr. Was Küchenabfälle, Soldatenfliegen und Kosmetika damit zu tun haben, deckt Christian Schmidle von der Universität Stuttgart auf.

Alte Papierhandtücher als Wertstoff für die Bioökonomie

Papierhandtücher sind praktisch und haben vielerorts das klassische Stoffhandtuch im Sanitärbereich oder in der Küche ersetzt. Entsprechend groß ist die Abfallmenge, die durch den einmaligen Gebrauch entsteht. Rund 70.000 Tonnen landen bundesweit jährlich im Müll und werden verbrannt. Dabei gelangt klimaschädliches CO2 in die Umwelt. Im Projekt Cell2Cell wollen Forscherinnen und Forscher diesen Abfall nun in einen Wertstoff für die biotechnologische Produktion umwandeln.

Neue Horizonte für die Textilbranche

Die Modeindustrie ist für 5% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Auch der Wasserverbrauch und die Wasserverschmutzung beim Färben sowie die Abfallberge nach dem Gebrauch der Textilien belasten die Umwelt. Doch die Textilindustrie befindet sich im Wandel – nicht zuletzt, weil Kundinnen und Kunden zunehmend Wert auf nachhaltig und fair produzierte Kleidung legen.

ERC-Förderung für Entwicklung neuartiger Biosensoren

Mit den ERC Starting Grants fördert der Europäische Forschungsrat jährlich herausragende Forschungsprojekte von exzellenten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern am Anfang ihrer Karriere. Die Projekte der Forschenden werden über einen Zeitraum von fünf Jahren mit insgesamt 1,5 Mio. Euro unterstützt. Einer, der die begehrte Förderung einwerben konnte, ist Markus Jeschek von der Universität Regensburg. Der Professor für Synthetische Mikrobiologie erhält die Förderung für das Projekt „Biosensing by Sequence-based Activity Inference“ – kurz BiosenSAI.

Biobasierte Verpackungen für Bio-Speiseeis

Lebensmittelverpackungen sollen vor allem eines: Lebensmittel schützen, damit sie genießbar bleiben und unbeschadet beim Verbraucher ankommen. Bisher werden dafür meist erdölbasierte Kunststoffe verwendet. Doch der Trend weg von fossilen Rohstoffen stellt auch die Verpackungsindustrie vor neue Herausforderungen. Nachhaltige Alternativen sind gefragt, um Ressourcen und Umwelt gleichermaßen zu schonen.