Biobasierte Verpackungen für Bio-Speiseeis
Forschende der Universität Hohenheim entwickeln aus Reststoffen der Landwirtschaft einen biobasierten und recycelbaren Kunststoff für Lebensmittelverpackungen.
Lebensmittelverpackungen sollen vor allem eines: Lebensmittel schützen, damit sie genießbar bleiben und unbeschadet beim Verbraucher ankommen. Bisher werden dafür meist erdölbasierte Kunststoffe verwendet. Doch der Trend weg von fossilen Rohstoffen stellt auch die Verpackungsindustrie vor neue Herausforderungen. Nachhaltige Alternativen sind gefragt, um Ressourcen und Umwelt gleichermaßen zu schonen.
Beispiel für eine zirkuläre Bioökonomie
Hier setzt das Projekt BUSINESS an. Forschende der Universität Hohenheim in Stuttgart wollen darin gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft einen biobasierten und rezyklierbaren Kunststoff für Lebensmittelverpackungen aus Agrar-Reststoffen herstellen. Aber nicht nur das: Das Projekt will damit auch beispielhaft demonstrieren, wie eine zirkuläre Bioökonomie entlang der gesamten Wertschöpfungskette gelingen kann.
Konkret sollen Verpackungen aus dem Biokunststoff Polyethylenfuranoat (PEF) für einen in der Region ansässigen landwirtschaftlichen Direktvermarkter von Bio-Speiseeis hergestellt und am Markt etabliert werden. Durch den optimalen Schutz der Lebensmittel soll gleichzeitig die Lebensmittelverschwendung reduziert werden.
Rohstoffe aus der On-Farm-Bioraffinerie
Als Rohstoff für die Biokunststoffproduktion dienen den Forschenden nicht nur Abfall- und Reststoffe aus der Landwirtschaft, sondern auch ungenießbare Lebensmittel aus der „On-Farm-Bioraffinerie“. Dabei werden in der Bioraffinerie-Farm auf der Versuchsstation der Universität Hohenheim am Standort Unterer Lindenhof zunächst die Nährstoffe aus der Biomasse als Dünger gewonnen, bevor der Kunststoff hergestellt wird. So werden nicht nur Nährstoffkreisläufe lokal geschlossen. Auch der Kohlenstoff im Produkt wird gebunden.
Bioeis und Biokunststoff aus der Region
Nicht nur das Bio-Eis kommt aus der Region. Dank des Hohenheimer Bioraffinerie-Konzepts wird auch der Biokunststoff vor Ort hergestellt. Das Verbundprojekt BUSINESS startete im Dezember 2022 und wird über drei Jahre vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert.
bb