Land-/Forstwirtschaft

„Superland“ – Zukunft mit allen Sinnen erleben

Ob Düngemittel, schwere Landmaschinen oder Monokultur: Es ist nicht alles super, was die moderne Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten hervorgebracht hat.  Nicht nur die Umwelt, auch die Branche selbst kämpft mit den Folgen und wird durch Klimawandel und Wetterextreme zusätzlich unter Druck gesetzt. Die gute Nachricht: Es gibt vielfältige Lösungsansätze. Die Installation „Superland“ vor dem Futurium in Berlin bietet seit Mai einen Blick in die Zukunft.

Traditionelle Weizensorten weisen Pilzresistenz auf

Gelbrost, auch Streifenrost genannt, wird vom Pilz Puccinia striiformis f. sp. tritici ausgelöst und zählt zu den gefährlichsten Krankheiten im Weizenanbau. Etwa 88 % der globalen Brotweizenproduktion sind vom Erreger potenziell betroffen. Ein internationales Forschungsteam unter Federführung der Universität Zürich (UZH) hat nun in asiatischen Weizensorten zwei Genomabschnitte identifiziert, die den Pflanzen eine natürliche Resistenz gegen die Krankheit verleihen.

Agroforstwirtschaft stabilisiert Erträge

Dürreperioden und andere Folgen des Klimawandels belasten die Landwirtschaft. Deshalb wird die Anbaumethode der Agroforstwirtschaft - in den Tropen und Subtropen bereits lange etabliert - zunehmend auch in europäischen landwirtschaftlichen Systemen angewendet. Denn die Integration von Bäumen und Sträuchern mit Ackerbau und Viehhaltung auf derselben Fläche fördert die Biodiversität und schützt vor Klimarisiken.

Besseres Brot und Bier dank Saatgutbeimpfung

Jeder elfte Mensch ist unterernährt. Die Ursachen dafür sind zwar vor allem Verteilungsprobleme und die Art, wie Anbauflächen genutzt werden – etwa für Viehfutter statt für Nahrung. Dennoch ist es vor diesem Hintergrund alarmierend, wenn die Klimaforschung prognostiziert, dass immer weniger Standorte optimale Bedingungen für den Ackerbau bieten werden. Die Pflanzenzüchtung forscht deshalb an neuen Sorten, die zum Beispiel besser mit Dürre zurechtkommen oder auch auf salzhaltigen Böden wachsen können.

Technologie für präzise Düngung

Die Düngung von Kulturpflanzen erfolgt bislang häufig auf Grundlage standardisierter Berechnungen oder langjähriger Erfahrungswerte. Diese pauschalen Ansätze führen jedoch oft zu einer ungenauen und wenig effizienten Nährstoffversorgung – mit negativen Folgen für Umwelt und Wirtschaftlichkeit. Eine präzise Bestimmung des Düngebedarfs über den Ernährungszustand der Pflanzen ist bisher jedoch kosten- und zeitaufwendig. Hier setzt das Start-up NutriSen an – eine Ausgründung der Technischen Universität München (TUM).

Wegweiser für krisenfeste Ernährungssysteme

Die Art und Weise, wie Felder bewirtschaftet und Lebensmittel produziert werden, beeinflusst nachhaltig Umwelt und Klima. Rund ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen sowie Biodiversitätsverlust und Bodendegradation gehen auf das Konto globaler Agrar- und Ernährungssysteme. Das Leibniz-Forschungsnetzwerk „Grüne Ernährung – Gesunde Gesellschaft“ liefert nun einen neuen systemischen Ansatz, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

Unterschiede in Waldzertifizierungssystemen signifikant

Naturbasierte Produkte aus Holz und Zellstoff können zwar zur Emissionsminderung und Klimaanpassung beitragen, doch nicht jede Form der Holzwirtschaft erfüllt ökologische und soziale Standards. Hier können Zertifizierungssysteme Orientierung bieten und verantwortungsvolles Wirtschaften fördern. Um die Wirksamkeit gängiger Waldzertifizierungssysteme zu bewerten, analysierte das Autorenteam die drei für den nordamerikanischen Markt maßgeblichen Standards FSC, PEFC und SFI.