„Superland“ – Zukunft mit allen Sinnen erleben
Agroforstsysteme, Waldgärten oder genomeditierte Pflanzen: Die Ausstellung „Superland“ vor dem Futurium in Berlin präsentiert Lösungsansätze für eine nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft.

Ob Düngemittel, schwere Landmaschinen oder Monokultur: Es ist nicht alles super, was die moderne Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten hervorgebracht hat. Nicht nur die Umwelt, auch die Branche selbst kämpft mit den Folgen und wird durch Klimawandel und Wetterextreme zusätzlich unter Druck gesetzt. Die gute Nachricht: Es gibt vielfältige Lösungsansätze. Die Installation „Superland“ vor dem Futurium in Berlin bietet seit Mai einen Blick in die Zukunft. Die Freiluftschau ist Teil der neuen Ausstellung zum Thema „Zukunftsfelder“, welche die großen Herausforderungen der Landwirtschaft – Ernährungssicherung, Klimawandel oder Biodiversitätsverlust – in besonderer Weise beleuchtet.
Wachsende Installation für alle Sinne
Die Installation „Superland“ verbindet Kunst und Wissenschaft. Miteinander verwachsende Holzbalken dienen Pflanzen als Spalier und bilden im Laufe der Zeit ein grünes, kühlendes Blätterdach. Die „wachsende Installation“ zeigt zudem auf verschiedenen Ebenen Pflanzen, die beispielsweise Hitze oder Feuchtigkeit vertragen oder als Bienennahrung dienen. Doch nicht nur optisch will „Superland“ begeistern. Mit dem Summen der Insekten, dem Geruch von Erde und Blüten bis hin zu akustisch verstärkten Vibrationen, die das unterirdische Bodenleben erfahrbar machen, bedient die Ausstellung alle Sinne.
Bühne für innovative Lösungsansätze
„Superland“ ist aber vor allem eine Bühne, auf der die vielseitigen innovativen Lösungsansätze für eine nachhaltige Landwirtschaft erlebbar werden. Hier wird verdeutlicht, wie die Landwirtschaft durch Düngepraxis, Entwaldung oder Trockenlegung der Moore, selbst zum Klimawandel beiträgt, aber auch, wie sie Teil der Lösung sein kann: So können durch den Anbau von Zwischenfruchtmischungen, eine humusaufbauende Bewirtschaftung, die Wiedervernässung der Moore und sogenannte Agroforstsysteme Böden langfristig Kohlenstoff speichern und so die Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft reduzieren.
Installation "Superland"
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Futuriums.
Hier geht es zur Futurium-Webseite
Verbessertes Saatgut, eine bessere Düngung und optimierte Fruchtfolgen sorgen wiederum dafür, dass Ertragslücken geschlossen werden, ohne zusätzlich Land zu beanspruchen. Im „Superland“ wachsen aber auch neue, durch Züchtung klimaangepasste Kartoffel- und Hopfensorten. Auch über die Chancen neuer Züchtungsmethoden wie die Gentechnik wird informiert. „Superland“ macht aber auch deutlich, dass jeder Einzelne durch eine pflanzenbasierte Ernährung und weniger Lebensmittelverschwendung zum Klimaschutz beitragen kann.
Weitere Highlights zum Themenschwerpunkt „Zukunftsfelder“ bietet auch die Dauerausstellung im Futurium. Künstliche Intelligenz im Ackerbau, Indoor Farming oder Agroforst-Methoden zeigen, wie eine nachhaltige Landwirtschaft aussehen kann. Die Installation „Superland“ auf dem Vorplatz, gestaltet vom Büro für Landschaftsarchitektur und Naturpädagogik Parzelle X und dem Künstler Benjamin Frick, ist noch bis November 2025 zu sehen.
bb