Chemie

Evonik baut Biotensid-Produktion aus

Ob Spülmittel, Waschmittel oder Haushaltsreiniger: Wenn es um Schmutzbekämpfung geht, setzen Hersteller auf Tenside. Das Gros dieser Tenside wird bisher synthetisch hergestellt. Sie basieren auf Erdöl, sind oft wenig hautfreundlich und belasten meist die Umwelt. Doch der Trend geht hin zu Biotensiden. Diese werden von Mikroorganismen aus nachwachsenden Rohstoffen produziert und sind biologisch abbaubar.

Clariant baut nachhaltige Produktserie aus

Clariant treibt den Ausbau des Produktsortiments an nachhaltigen Chemikalien voran. Jetzt hat der in der Schweiz beheimatete Spezialchemiekonzern Tenside und Polyethylenglycole (PEGs) vorgestellt, deren Kohlenstoff komplett aus pflanzlichen Quellen stammt. Den Renewable Carbon Index (RCI) beziffert das Unternehmen auf mindestens 98-%. Gegenüber vergleichbaren Produkten aus fossilen Rohstoffen entstünden bis zu 85 % weniger CO2-Emissionen.

Auf dem Weg zum nachhaltigen Kunststoff

Spätestens seit der Entdeckung der Großen Atlantischen Müllstrudels ist das Thema Plastikmüll wieder in der öffentlichen Debatte. Seitdem ist klar: Es genügt nicht, in der Herstellung von Kunststoffen Erdöl durch biobasierte Ressourcen zu ersetzen. Das schützt zwar das Klima, aber nicht die Natur. Dazu müssen die biobasierten Kunststoffe zugleich unter Umweltbedingungen biologisch abbaubar sein. Der einzige Kunststoff, der bislang in industrieller Dimension produziert wird und in diese Richtung geht, ist Polyactid (PLA).

Nachhaltige Bioaktivkohle-Produktion im Blick

Ob in der Medizin oder in der Chemieindustrie, bei der Abwasser- und Trinkwasseraufbereitung oder zur Abgasbehandlung: Aktivkohle ist ein begehrtes und vielseitiges Filtermedium, das in der Regel jedoch aus fossilen Rohstoffen wie Steinkohle besteht und in der Herstellung energieaufwendig ist. Seit Jahren wird an der Universität Hohenheim an nachhaltigen Verfahren geforscht, um Aktivkohle auf Basis pflanzlicher Rest- oder Abfallstoffe herzustellen.

Amöben als Biofabriken für Naturstoffe

Tetrahydrocannabinol – kurz THC – ist ein Hauptbestandteil der Cannabispflanze und vor allem wegen seiner berauschenden Wirkung bekannt. In abgeschwächter Form wird der Naturstoff seit langem auch in der Medizin eingesetzt, um neurologische Krankheiten und Schmerzen zu lindern. Den Naturstoff in reiner Form aus der Hanfpflanze zu isolieren, ist jedoch sehr aufwendig. Solche Pflanzenstoffe werden daher immer öfter biotechnologisch hergestellt. Dafür werden Bakterien wie Escherichia coli oder die Hefe Saccharomyces cerevisiae verwendet.

Wertvolle Chemikalien aus Kohlendioxid und Ökostrom

Das Treibhausgas Kohlendioxid zu vermeiden, ist ein zentrales Anliegen der Bioökonomie. Andere Klimaschutzansätze sehen vor, entstandenes CO2 daran zu hindern, in die Atmosphäre zu gelangen – entweder in dem es an vermeintlich sicheren Orten deponiert wird, oder indem es chemisch zu Wertstoffen verarbeitet wird. Forschungsteams des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB), des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie in Marburg und der TU München haben nun letzteres mit der Bioökonomie zusammengeführt.