Nobelpreisträger in Lindau: Brillante Köpfe in hoher Dichte

Wissenschaftliche Entdeckungen sind mitunter umstritten. Jüngstes Beispiel: die Designernuklease CRISPR-Cas9. Mithilfe des genchirurgischen Präzisionsinstruments hatten chinesische Forscher erstmals menschliches Erbgut von Embryonen bearbeitet. Für viele Molekularbiologen weltweit war damit eine ethische Grenze  überschritten. "Darf die Wissenschaft, was sie kann?" – ist daher eine Frage, worüber Nobelpreisträger und Nachwuchswissenschaftler  aus aller der Welt noch bis zu 3. Juli bei der Nobelpreisträgertagung in Lindau diskutieren.

Symbiose: Pilzduft lässt Pflanzenwurzeln sprießen

Duftstoffe wirken auf vielfältige Weise. Sie können anziehend oder abstoßend sein. Die Natur bedient sich der Gerüche gar als Kommunikationsmittel. So können Pflanzen mit ihrem Duft Insekten zur Bestäubung anlocken oder natürliche Feinde mit übelriechenden oder gar giftigen Stoffen auf Distanz halten. Forscher der Universität Göttingen und Freiburg sowie vom Helmholtz Zentrum in München haben nun einen Zusammenhang zwischen den Duftstoffen von Pilzen und dem Wurzelwachstum bei Pflanzen aufgedeckt.

Biolandbau: Dinkel vor Brandpilzen wappnen

Die alten Weizenarten Dinkel und Emmer gelten als robust und widerstandsfähig. Im Ökolandbau erleben sie derzeit ein Comeback. Probleme bereiten den Biobauern jedoch die Brandkrankheiten. Anders als im konventionellen Anbau sind chemische Beizmittel im Biolandbau tabu. Forscher von der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim sehen eine Chance, bald schon resistente Sorten zu züchten. Sie haben bereits vielversprechendes Zuchtmaterial ausgewählt.

Zuckerrübe: Forscher finden zentralen Süßstoff-Transporter

Der Zuckergehalt in der Zuckerrübe kann Spitzenkonzentrationen von bis zu 23 Prozent erreichen. Wegen der hohen Konzentration des süßen Stoffes in der Wurzel ist die Pflanze Beta vulgaris für die Zuckerproduktion besonders geeignet. Aber auch für die Herstellung von Bioethanol und Biogas als Energiequelle ist sie von großer Bedeutung. Bisher war allerdings unklar, wie die großen Mengen an Zucker nach und nach in die Speicherorgane der Rübenzellen gelangen.

Monsanto trumpft mit BASF gegen Bayer auf

Es könnte eine der größten Firmenübernahmen in der Chemiebranche werden: Doch die von Bayer geplante milliardenschwere Übernahme von Monsanto gerät ins Stocken. Nachdem die Leverkusener Anfang Juli ihre Offerte um zwei Milliarden auf 64 Milliarden US-Dollar (58 Milliarden Euro) erhöht hatten, bringt der US-Saatgutriese  nun einen neuen Spieler ins Rennen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, verhandelt Monsanto mit dem Ludwigshafener Chemiekonzern BASF über eine Fusion der Agrarchemiesparten.

Poker um Monsanto: Bayer soll Milliarden drauflegen

Bayer ist  im Übernahme-Poker um Monsanto laut Medienberichten mit hohen Forderungen des US-Agrochemiegiganten konfrontiert. Monsanto habe einen Aufschlag auf den bislang gebotenen Preis in Höhe von bis zu 7 Milliarden US-Dollar verlangt, schreibt das Handelsblatt mit Verweis auf eine nicht näher genannte Quelle. Bayer hat diese Information indes nicht kommentiert. Die durch das Brexit-Votum ausgelöste Talfahrt und Zurückhaltung an den Börsen dürfte für Bayer die geplante Kapitalerhöhung erschweren.