Grüne Woche: Bioökonomie hat sich eingerichtet
Zum 81. Mal hat die Internationale Grüne Woche ihre Tore auf dem Berliner Messegelände geöffnet. Auf der Sonderschau nature.tec kann man besichtigen, wo Bioökonomie unsern Alltag heute schon prägt.
Die Internationale Grüne Woche ist wieder in vollem Gange. Vom 15. bis 24. Januar dreht sich in den Messehallen unterm Berliner Funkturm alles um Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau. Zum 81. Geburtstag glänzt die weltgrößte Fachmesse mit einem Rekord: 1.660 Aussteller aus 65 Ländern sind auf dem diesjährigen Traditions-Event vertreten. Doch bei der „Grünen Woche“ geht es schon längst nicht mehr nur um kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt. Die Bioökonomie hat sich hier einen festen Platz erobert. Auf der nature.tec in Halle 4.2. können sich die Besucher wieder überzeugen, wie biobasierte Rohstoffe zunehmend unseren Alltag erobern. Eine Ausstellung des Bioökonomierates und das "nachwachsende Büro" lockten bereits zum Messestart zahlreiche Besucher an.
Ob exotisches Krebsgetier, Kerosin-Mango aus Siera Leone, marokkanischer Safran oder bayerisches Bier (2016 wird das Reinheitsgebot 500 Jahre alt): die Internationale Grüne Woche ist ein Eldorado für alle Gaumenfreuden und macht auch im 81. Jahr ihres Bestehens ihrem Ruf als größte Schlemmermeile der Welt alle Ehre. Die weltgrößte Fachmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau dürfte auch diesmal wieder etwa 400.000 Besucher anlocken. Träger der Veranstaltung sind der Deutsche Bauernverband und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungswirtschaft.
Sonderschau zur Bioökonomie
Zum neunten Mal mit dabei: die Sonderschau nature.tec. In Halle 4.2 steht die effiziente und nachhaltige Nutzung biobasierter Rohstoffe im Mittelpunkt. Veranstaltet von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), dem Deutschen Bauernverband und dem Bundesverband BioEnergie, präsentieren hier viele Unternehmen und Forschungseinrichtungen biobasierte Produkte aus Land- und Forstwirtschaft für die Textil, Bau- und Autoindustrie.
Bei der Fachschau Bioökonomie werden alle Ebenen der Herstellungskette - von der Züchtung geeigneter Energie- und Industriepflanzen, über Anbau, Rohstoffgewinnung und –aufbereitung bis hin zur Strom-, Wärme- und Kraftstofferzeugung dargestellt.
Biobasiert eingerichtet: Eine Wohnung und ein Büro
Inwieweit nachwachsende Rohstoffe bereits unser Leben bestimmen, stellt der Bioökonomierat auf der Grünen Woche vor: "Bioökonomie auf 36m2" heißt die Ausstellung, in der eine Wohnung im Miniformat veranschaulicht, welche biobasierten Produkte es bereits in unseren Alltag geschafft haben (Stand 412). Blickfang ist hier unter anderem ein Hightech-Fahrrad aus Holz. Aber auch ein Kleid aus Milch, ein Autoreifen aus Löwenzahn oder Kosmetik aus Spinnenseide sind zu besichtigen. Wie der Berufsalltag mit Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen aussehen kann, zeigt die FNR mit dem „Nachwachsenden Büro“.
Bauen mit Holz
Der natürliche Rohstoff Holz ist als Baustoff seit Langem interessant. Doch er bekommt zunehmend Konkurrenz. Naturdämmstoffe aus Flachs oder Hanf, Bodenbeläge aus Linoleum, Sisal oder Kork, Naturfarben und -putze mit Bindemitteln aus Leinöl oder Pigmenten aus Pflanzenfarbstoffen, bieten eine Vielzahl von Baumaterialien für die Innen- und Außengestaltung von Gebäuden. Bei der Wanderausstellung BAUnatour können sich Hausbesitzer von den hohen baulichen Ansprüchen nachwachsenden Materialien überzeugen. Im Infomobil geben zudem unabhängige Fachkräfte über Vorteile und Eigenschaften natürlicher Baustoffe Auskunft.