In welchem Zustand befinden sich die Ökosysteme der Erde – an Land, an den Küsten und im offenen Ozean? Inwiefern ermöglichen sie den gut sieben Milliarden Menschen auf der Erde eine ausreichende Lebensqualität mit Nahrungsmitteln, Rohstoffen und Erholung? Was muss getan werden, um die Ökosysteme langfristig zu sichern? Antworten auf diese Fragen gibt der aktuelle Globale Zustandsbericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES).
Die Vermessung des globalen Artensterbens
Wie hat sich die Biodiversität in den vergangenen Jahrzehnten verändert, was sind die Ursachen und wie kann der Verlust der Artenvielfalt gestoppt werden? In dem ersten globalen Zustandsbericht zur Artenvielfalt liefert der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) Antworten. Das rund 1.500 Seiten umfassende „Global Assessment“ wurde am 6. Mai in Paris der internationalen Öffentlichkeit vorgestellt. 145 Leitautoren aus 51 Ländern, darunter sieben Wissenschaftler aus Deutschland, waren daran beteiligt.
Wie Renaturierung gelingen kann
Ob Stadtwachstum oder Landwirtschaft: Die menschliche Aktivität beeinträchtigt viele Naturräume und hat schon manches Ökosystem komplett zerstört. Das hat oft auch Folgen für die Menschen, wie Biodiversitätsforscher Henrique Pereira von der Universität Halle-Wittenberg (MLU) berichtet: „Viele Ökosysteme sind deshalb heute nicht mehr in der Lage, wichtige Aufgaben wie den Hochwasserschutz, zu erfüllen.“ Renaturierungsmaßnahmen sollen dem entgegenwirken. Aber wie gestaltet man diese, damit sie möglichst erfolgversprechend sind?
Künstliche Photosynthese verbessert
Es ist einer der wichtigsten Proteinkomplexe für das Leben auf der Erde: das sogenannte Photosystem I. Als Bestandteil der Photosynthese dient der Komplex Pflanzen dazu, aus Sonnenlicht Energie für ihren Stoffwechsel zu gewinnen. Elektrochemiker versuchen schon lange, dieses Prinzip für technische Anwendungen nutzbar zu machen. Einen wichtigen Fortschritt hat nun ein Team der Universität Bochum erzielt.
Mikroben-Datenbank erweitert
Seit 2012 listet die Datenbank „BacDive“ (Bacterial Diversity Metadatabase) Bakterien und Archaeen mit Forschungsdaten zu deren Eigenschaften auf. Jetzt haben die verantwortlichen Forscher des Leibniz-Instituts DSMZ (Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen) diese Datenbank massiv erweitert.