Bioökonomie sichtbar machen

Die Wirtschaft muss in den kommenden Jahrzehnten einen Wandel hin zu nachhaltigen, klimaneutralen und kreislauforientierten Produktionsweisen vollziehen. Einen Impuls dazu gibt nun die TechnologieRegion Karlsruhe: Sie schreibt bundesweit – und im benachbarten französischen Département Bas-Rhin – den Innovationspreis NEO2020 aus.

Gras als Rohstoffquelle etablieren

Ob in städtischen Parks oder im privaten Garten: Unmengen Grünschnitt fallen jährlich beim Rasenmähen an. Bisher landet das frisch gemähte Gras entweder auf dem Kompost oder wird teuer entsorgt. Unter dem Titel „GreenToGreen“ will ein Forscherkonsortium Gras nun als Rohstoffquelle etablieren. Das Vorhaben wird vom Bundesforschungsministerium in den kommenden drei Jahren im Rahmen der Maßnahme „BioBall“ mit 280.000 Euro gefördert.

Ideenwettstreit zu Smart Farming gestartet

Schon heute liefern Satellitendaten Landwirten wichtige Informationen zu Bodenbeschaffenheit und Pflanzenwachstum. Genutzt werden vor allem Daten der Sentinel-Satelliten, die im Rahmen des EU-Raumfahrtprogramms Copernicus alle drei bis fünf Tage aktuelle Informationen zur Erde schicken. Mit dem Trend Smart Farming gewinnen Daten aus dem All zunehmend an Bedeutung. Auch Großkonzerne wie der Systemdienstleister BayWa AG haben sich mit Blick auf eine nachhaltige Landwirtschaft  neu aufgestellt, um Landwirte mit digitalen Lösungen zu unterstützen.

Grüne Verpackungen maßschneidern

Ob Eierboxen, Kaffeekapseln oder technische Verpackungen: Mit innovativen und nachhaltigen Verpackungslösungen will Papacks die Welt etwas grüner machen. Das Team um Gründer und Geschäftsführer Tahsin Dag verfolgt die Vision, Plastik zu vermeiden. Daher setzt das 2013 gegründete Kölner Unternehmen ausschließlich auf natürliche Roh- und Reststoffe, vorwiegend aus der Landwirtschaft, die in einem speziellen Fasergussverfahren zu intelligenten Verpackungen verarbeitet werden.

Neue mikrobielle Biofabriken erschließen

Mikroben können mehr – unter dieses Motto könnte man die Fördermaßnahme „Mikrobielle Biofabriken für die Industrielle Bioökonomie“ des Bundesforschungsministeriums stellen. Ziel ist es, bislang nicht industriell genutzte Mikroorganismen zu identifizieren und dahingehend zu optimieren, dass neuartige Produkte oder Prozesse möglich werden. Bakterien aus der Gruppe der Bacteroidetes könnten dieses Potenzial besitzen. Das Projekt „BaPro“ will es jetzt erschließen.