Genbanken digital vernetzen

Fast 100 Jahre ist es her, dass die erste Genbank für Nutzpflanzen geschaffen wurde, um die Vielfalt für kommende Generationen zu bewahren. Heute befinden sich weltweit in rund 1.750 Genbanken etwa 7,4 Millionen Muster. Allerdings ist es Forschern und Pflanzenzüchtern kaum möglich, auf diesen Schatz effektiv zuzugreifen, denn es fehlen einheitliche Standards. Das möchte das EU-Forschungsprojekt AGENT (Activated GEnebank NeTwork) in den kommenden fünf Jahren verbessern. 19 Partnern aus 16 Ländern stehen dafür gut 7 Mio. Euro zur Verfügung.

Methanbildende Archaeen für die Bioindustrie

Allein in einem Gramm Boden lassen sich mehr als 1.000 Arten von Mikroorganismen finden. In den Laboren der Erde untersuchen Wissenschaftler unzählige Mikrobenarten. Die Anzahl derjenigen Mikroorganismen, die für das Gros der industriellen Anwendungen der Biotechnologie relevant sind, lässt sich jedoch an zwei Händen abzählen. Vertreter der ältesten Domäne des Lebens, der Archaea, finden sich darunter nicht.

Tierische Eiweiße ersetzen

Es ist eigentlich eine Idee aus der Raumfahrtforschung der 1960er-Jahre: Könnte man nicht aus den Ausscheidungen von Astronauten – Kohlendioxid und Ammoniak – wieder Proteine für deren Ernährung herstellen? Es wäre eine Art geschlossene Kreislaufwirtschaft im Miniformat. Jetzt kehrt diese Idee zurück: Forscher der Eberhard-Karls-Universität Tübingen haben sich gefragt, ob es möglich ist, einen großen Teil des menschlichen Proteinbedarfs ohne Tierzucht und Pflanzenbau zu decken.

Spitzenforschung im Mittelstand finanzieren

Mit der im Januar beschlossenen Nationale Bioökonomiestrategie hat die Bundesregierung den Rahmen für eine nachhaltige Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen sowie umweltschonender Produktionsverfahren in allen Wirtschaftsbereichen geschaffen. Um bioökonomische Innovationen und damit den biobasierten Wandel in der Gesellschaft voranzutreiben, sind jedoch weitere Forschungsaktivitäten auf breiter Ebene gefragt.

Biokatalysator für neue Arzneien

Seit vielen Jahren schaut sich die Medizin so manches Molekül aus der Natur ab, doch meist sind diese Verbindungen so komplex, dass es schwierig ist, sie chemisch nachzubauen. Wenn es doch gelingt, ist die Basis dafür letztlich erdölbasierte Chemie. In der Natur hingegen erzeugen Enzyme diese komplexen Moleküle. Eines davon ist das Enzym AmbDH3, welches ein Team um Frank Hahn nun näher untersucht hat und das in Bakterien daran beteiligt ist, Ambruticin zu bilden, ein mutmaßliches Fungizid.

FOM Hochschule (2020): Sommerumfrage Bioökonomie

Zentrales Ergebnis: Der Großteil der Bundesbürger hält zwar viele Maßnahmen zur Umweltschonung für wirksam, setzt sie im eigenen Alltag aber nicht in die Tat um.

In ihrer Studie untersuchten die Studierenden der FOM Hochschule für Oekonomie & Management, welche Umweltthemen der Bevölkerung in Deutschland am wichtigsten sind und bei welchen Produkten Wert darauf gelegt wird, dass weder Erdöl noch Mikroplastik enthalten ist. Es wurde außerdem beleuchtet, inwieweit die Befragten bereit sind mehr für Nachhaltigkeit zu bezahlen.

acatech und Körber-Stiftung (2020): TechnikRadar

Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage wurden im Herbst vergangenen Jahres rund 2.000 Personen zum biobasierten Wirtschaften befragt. Das Fazit: Die Mehrheit der Deutschen befürwortet den bioökonomischen Wandel.