Aus Molkenreststoff werden Biochemikalien

Die Milchindustrie hat durch die intensive Viehhaltung einen erheblichen Anteil an Umweltschäden und Treibhausgasemissionen. Um so wichtiger ist es, die Milch möglichst vollständig und abfallfrei zu verwerten. Darin ist die Branche schon recht gut: Selbst die Molke, von der allein in Deutschland jährlich 12,6 Mio. Tonnen anfallen, wird zu großen Teilen weiterverarbeitet. Jetzt haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) und der TU Dresden ein Verfahren entwickelt, um die Reststoffnutzung noch weiter auszudehnen.

Grüne Textil-Fassaden als Wasserspeicher

Hitze, Trockenheit und Abgase machen das Leben in Großstädten zunehmend schwer. Grünanlagen können Regenwasser speichern und Wasserflächen für Abkühlung sorgen. Beides ist in Städten oft ein rares Gut und kann nicht problemlos neu geschaffen werden. Forschende der Fachhochschule Bielefeld wollen dieses Problem mit grünen Fassaden aus Moos oder Algen lösen. Neu ist die Idee nicht. Die Innovation liegt buchstäblich im Hintergrund: Moose und Algen sollen hier auf einem textilen Untergrund wachsen.

Thomas Brück – Der Ölinnovator

Können Algen und Hefen unser Klima retten? Für Thomas Brück stellen die oleogenen Mikroorganismen eine wichtige Ölquelle der Zukunft dar – eine Alternative zu fossilen Rohstoffen und flächenintensiven Pflanzenölen. Als Leiter des Werner Siemens-Lehrstuhls für Synthetische Biotechnologie an der TU München erforscht er natürliche Kreisläufe und Organismen und macht sie mit biotechnologischen Verfahren für industrielle Prozesse fit. Seine Vision ist, durch innovative Technologien und klimaneutrale Produkte mehr Nachhaltigkeit in unser Wirtschaften zu bringen. Hierfür engagiert er sich als Forscher, Gründer und auch als Mitglied des Bioökonomierats.

Nicht alle wollen den bioökonomischen Wandel

Bioökonomie und der Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise: Das klingt für die meisten Leute zunächst nach jeder Menge Forschung, Technik und Geschäftsmodellen. Dennis Eversberg hingegen denkt dabei zuerst an Menschen und Mentalitäten. Eversberg ist Soziologe an der Universität Jena und leitet das Forschungsprojekt „Mentalitäten im Fluss – Vorstellungswelten in modernen bio-kreislaufbasierten Gesellschaften“. Dessen Ziel ist es zu verstehen, welche Haltungen der Menschen es zur Bioökonomie gibt und was das für die Entwicklung der Bioökonomie bedeutet.

Holzbauten mit enormen Potenzial als Kohlenstoffspeicher

Bauen mit Holz gewinnt immer mehr an Bedeutung. Im Vergleich zu Häusern aus Stahl und Beton speichern Bäume CO2-Emissionen, so dass der Baustoff Holz einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck hat. Gerade mit Blick auf eine wachsende Weltbevölkerung könnten Holzhäuser in Städten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wie eine Studie des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt.