Laut der Studie erzeugt eine Verwertung vorbehandelten Laubs in einer Biogasanlage nicht nur Strom- und Wärme, sondern reduziert auch die Treibhausgasemissionen deutlich. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Resources, Conservation and Recycling veröffentlicht.
Herbstlaub ist ein jährlich anfallender Reststoff, der in der Regel kompostiert wird, aber auch als Rohstoff für die Biogaserzeugung verwendet werden kann. In der Studie wurden drei Szenarien vergleichend analysiert, um die Nutzung von Baumblättern aus der Stadt Berlin in Deutschland zu bewerten: a) Kompostierung (Business-as-usual-Szenario), b) Biogaserzeugung und c) die Vorbehandlung der Blätter vor der Biogaserzeugung. Für diese Szenarien wurden die Treibhausgasemissionen und das Energieerzeugungspotenzial mit Hilfe des BIORIM-Modells (Biological Resource Use Impacts) und unter Berücksichtigung des Standorts und der Kapazität der bestehenden landwirtschaftlichen Biogasanlagen berechnet. Ein besonderes Augenmerk richteten die WissenschaftlerInnen auf die Verrottung von Blättern vor dem Eintritt in die Biogasanlage.
Der Gesamtvergleich zeigte, dass die biogasbezogenen Szenarien hinsichtlich der Treibhausgasemissionen besser abschnitten (-140,1 kg CO2eq pro Tonne Laub für Biogas und -167,4 kg CO2eq für die Vorbehandlung vor Biogas) als das Business-as-usual-Szenario (49,0 kg CO2eq für die Kompostierung). Das vorbehandelte Laub führte zu den geringsten Nettoemissionen und der höchsten Energieproduktion pro Tonne Ausgangsmaterial. Maßnahmen zur Verringerung der Laubverrottung, wie z. B. die Erhöhung der Beladung der Biogasanlage oder die Silierung, führten zu geringeren Nettoemissionen und einem höheren Energieertrag.
„Laub als Rohstoff für die Biogaserzeugung könnte in gewissem Umfang zur Energieversorgung in städtischen Gebieten beitragen.“, so Dr. Ulrich Kreidenweis, Leiter der Arbeitsgruppe Bioökonomische Systemmodellierung am ATB und Mitautor der Studie. „Ob sich die Nutzung von Laubabfällen aus städtischen Gebieten für die Biogaserzeugung auch ökonomisch rechnet, wäre in weiteren Szenariobewertungen zu klären.