Von Agroforst und grünem Methanol
Der kompakte Medienrückblick: Mit Agroforst Brachen beleben +++ Lebensmittelanbau in der Wüste +++ Grünes Methanol für die Schifffahrt
Landwirtschaft – Felder, Bäume und Tiere auf einer Fläche: Agroforst ist eine alte Anbauweise, bei der Baumreihen auf landwirtschaftlichen Flächen stehen. Petra Ahne berichtet in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von den Vorteilen dieser alten Anbauweise, die insbesondere angesichts von Problemen wie Trockenheit und Erosion in der Landwirtschaft an Bedeutung gewinnt. Windschutz, bessere Bodenqualität, Erhöhung der Artenvielfalt und zusätzliche Erträge von Obst und Holz sind nur einige Vorteile. Landwirte schätzen darüber hinaus die langfristige Planung und Robustheit von Agroforstsystemen. Der Weltklimarat und der Deutsche Bundestag unterstützen die Idee des Agroforsts als Werkzeug zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel. Ein Beispiel für Agroforst in Deutschland ist der Bauernhof Gut & Bösel. Die Felder sind in Etagen aufgeteilt, auf denen Bäume, Sträucher und Kräuter wachsen, um einen nachhaltigen Bodenaufbau zu fördern. Diese innovative Landwirtschaft könnte in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, um die Herausforderungen des Klimawandels und der Landwirtschaft anzugehen.
Klima – Hitze und Trockenheit setzen die Landwirtschaft zunehmend unter Druck und führen immer wieder zu Ernteausfällen. Samiha Shafy beschreibt in einer Reportage der Zeit, wie Israel mit solchen Problemen umgeht. So baut der Forscher Aaron Fait in der heißen und trockenen Negev-Wüste verschiedene Traubensorten an, um herauszufinden, welche am besten mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen. Israel hat auch erfolgreich Technologien zur Meerwasserentsalzung und Abwasseraufbereitung entwickelt, um Lebensmittel wie Datteln in der Wüste anzubauen. Darüber hinaus beliefert das Land inzwischen auch Jordanien mit entsalztem Meerwasser und nutzt erneuerbare Energien, um die Technologien mit Strom zu versorgen. Dieses Beispiel könnte auch anderen Ländern helfen, mit Wasserknappheit und den Auswirkungen des Klimawandels umzugehen.
Chemie – Die weltweite Schifffahrt ist laut Umweltbundesamt für rund 2,6 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlich. Die EU-Richtlinie "FuelEU Maritime" fordert eine Reduzierung der Emissionen in der Schifffahrt. Große Reedereien wie Maersk setzen bereits auf Methanol als Ersatz für Schweröl, weil es etwas umweltfreundlicher ist. Allerdings wird es überwiegend aus den fossilen Rohstoffen Erdgas oder Kohle hergestellt. Eine Alternative ist grünes Methanol, wie ein Bericht von Christoph Kluge im Tagesspiegel zeigt. Demnach arbeitet das Berliner Start-up Carbon One derzeit mit Forschungsinstituten an einer Pilotanlage im Chemiepark Leuna, um "grünes" Methanol als klimafreundlichen Treibstoff für die Schifffahrt herzustellen. Das Start-up Carbon One nutzt Biomasse und Kunststoffabfälle als Ausgangsstoffe für die Methanolproduktion und entwickelt ein neues Verfahren, das mit niedrigeren Temperaturen und weniger Druck auskommt und so die Produktion wirtschaftlicher und umweltfreundlicher macht. Das Unternehmen will den ersten Schritt zur Umstellung der Schifffahrt auf grünes Methanol ermöglichen. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit 10,4 Mio. Euro.