Von Moorschutz und nachhaltiger Fischerei
Der kompakte Medienrückblick: Kritik an neuer Moorschutzstrategie +++ Hightech bei der Gurkenernte +++ Mit nachhaltiger Fischerei zu mehr Ostsee-Fisch
Klima – Rund 92% der Moore sind in Deutschland trockengelegt. Das Gros der Flächen wird heute landwirtschaftlich genutzt. Durch die Trockenlegung wurden jedoch große Mengen Treibhausgase freigesetzt, die über Jahrhunderte gebunden sind. Bis 2030 sollen die Emissionen aus Moorböden durch Wiedervernässung reduziert werden und so einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten. Doch mit den Moorschutzplänen der Bundesregierung wird die Landwirtschaft vor neue Herausforderungen gestellt, denn dafür müssen neue Nutzungspläne erstellt werden. Landwirte und Waldbesitzer sollen dafür finanzielle Unterstützung erhalten. Bis 2026 sind 4 Mrd. Euro eingeplant. Nach einem Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung setzt die Bundesregierung bei der Umsetzung auf Freiwilligkeit. Der Deutsche Bauernverband hält die neue Moorschutzstrategie jedoch für überflüssig und verweist auf die Bund-Länder-Vereinbarung zum Moorbodenschutz.
Landwirtschaft – Drohnen fliegen über den Acker und messen mithilfe von Sensoren die Bodenfeuchtigkeit oder den Reifegrad von Früchten: Am Leibnitz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie arbeiten Forschende seit langem an Methoden, um die Landwirtschaft nachhaltiger und effizienter zu machen. Nun soll mithilfe der Digitalisierung auch der Gurken- und Kartoffelanbau revolutioniert werden, wie Anke Blumenthal in der RBB24-Nachrichtensendung Brandenburg aktuell berichtet. Auf einem Bauernhof in Schöneiche wollen die Forschenden demonstrieren, welche Möglichkeiten die Technologie für die Gurkenernte bietet. Die Ernte per Hand ersetzen die Roboter noch nicht. Aber jede Gurke, die vom Feld kommt, wird per Computer erfasst und gibt dem Landwirt einen Überblick über die tatsächliche Erntemenge. Als nächstes sollen Drohnen das Gurkenfeld vermessen und aufzeigen, wo die besten Anbauflächen sind und wo Wasser benötigt wird.
Fischerei – Fisch essen ist gesund. Doch die Überfischung der Meere ist ein globales Problem, das auch die Ökosysteme wie die Ostsee immer mehr unter Druck setzt. Eine nachhaltige Fischerei könnte nicht nur zu einer Erholung der Fischbestände von Dorsch und Hering führen, sondern auch dafür sorgen, dass die Ostsee wieder deutlich mehr CO2 speichert. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Sie zeigen in einer aktuellen Studie die möglichen Zukunftsszenarien für das Leben in der westlichen Ostsee auf, wie Clara Vuillemin in der taz berichtet. Damit sich das Ökosystem erholen kann, müssten zunächst die Fangmengen vorübergehend massiv gesenkt werden und für einige Arten wie etwa Heringe sogar auf null gesetzt werden. So könnten etwa bis 2050 die Erträge gegenüber dem Referenzzeitraum von 2015 bis 2019 beim Hering um 50% und beim Dorsch um 70% steigen. Mehr Fisch in der Ostsee würde der Studie zufolge gleichzeitig dazu führen, dass dreimal mehr CO2 aus der Atmosphäre aufgenommen werden kann.