Von Obstschutzhüllen und Pilzsporen
Der kompakte Medienrückblick: Zukunft der Bioökonomie +++ Lebensmittel länger haltbar +++ Regen fördert Pilzbefall +++ Gefährdete Böden
Bioökonomie – Biobasierte Materialien, hergestellt aus Pflanzen, Tieren, Mikroben und Abfällen, sollen die Wirtschaft zunehmend nachhaltiger und von endlichen Rohstoffen wie Erdgas und Erdöl unabhängiger machen. Ist die Bioökonomie eine Chance oder ein Irrweg? – fragt Jantje Hannover im Deutschlandfunk nun. Sie zeigt das Potenzial für die Zukunft der Bioökonomie auf, verweist aber auch auf Hürden und Fallstricke, die gemeistert werden müssen, damit die Bioökonomie tatsächlich sinnvoll ist. Fakt ist: Öl allein durch Biomasse zu ersetzen, reicht nicht, da es dafür weltweit an Flächen fehlt. Die Nutzung von Rest-und Abfallstoffen ist eine Chance, um biobasierte Materialien herzustellen. Doch wie sinnvoll sind biobasierte Materialien, fragt die Autorin, wenn sie nicht biologisch abbaubar sind?
Lebensmittel – Die Haltbarkeit von Obst und Gemüse ist oft begrenzt. Vieles wird schon nach wenigen Tagen gammelig und landet im Kompost. Die Verluste durch diese Lebensmittelverschwendung sind gigantisch. Dafür scheint es nun eine Lösung zu geben. Joachim Wille berichtet in der Frankfurter Rundschau von einer entsprechenden Technologie, die jetzt in Deutschland getestet wird. Es geht um hauchdünne und farblose Beschichtungen, die aus pflanzlichen Reststoffen wie Trester hergestellt werden, Gemüse und Obst schützen und so länger haltbar machen sollen. Das Prinzip: Die Schicht hält das Wasser im Produkt und verhindert gleichzeitig das Eindringen von Sauerstoff. Hinter der Erfindung steht das amerikanische Biotech-Unternehmen Apeel Sciences, das nach der US-Markteinführung auch die Zulassung für die EU erhalten hat. An Avocados, Limetten und Mangos soll hierzulande die biobasierte Schutzhülle erprobt werden.
Pflanzenforschung – Der Rostpilz ist bei Landwirten ein gefürchteter Schädling. Besorgniserregend ist vor allem die rasante Ausbreitung der Keime. Verantwortlich dafür sind die Sporen, die nicht nur vom Wind, sondern vor allem durch Regentropfen verbreitet werden, wie Dietmut Klärner in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet. Forscher der Cornell University in Ithaca, New York, hatten anhand des Weizen-Braunrosts untersucht, welcher Mechanismus bei der Ausbreitung entscheidend ist. Dabei stellte sich heraus, dass sich nach einem kräftigen Regenschauer besonders viele Sporen von Rostpilzen in der Atmosphäre tummeln. Aufwendige Laboruntersuchungen zeigten, dass ein einziger Wassertropfen beim Aufprall auf dem Blatt mehrere tausend Pilzsporen in die Luft schleudern kann. Dabei entsteht ein Luftwirbel, der die Sporen weiter aufsteigen und Schleifen drehen lässt, so dass die Keime schließlich weit entfernt vom Ausgangspunkt landen. Nach Ansicht der US-Forscher sorgt der Regen entscheidend dafür, dass sich die Pilzkrankheit rapide ausbreitet.
Umwelt – Böden sind ein wichtiges Gut, ohne das wir Menschen nicht überleben könnten. Doch das Ökosystem steht weltweit unter Druck und braucht Hilfe, wie Stefanie Peyk in der SWR2-Hörfunksendung Impuls berichtet. Überweidung, Abholzung, aber auch die Versiegelung von Flächen und Schadstoffeinträge wie Pestizide gefährden den Lebensraum zahlreicher Lebewesen, die dem Boden Struktur geben und Nährstoffe für Pflanzen liefern. Die Folge: Die Pflanzendecke wird dünner und die fruchtbare Erde von Wind und Regen davontragen. Im Anbau von mehr Zwischenfrüchten sehen Experten eine Möglichkeit, um dem Rückgang der biologischen Aktivität im Boden entgegenzutreten.