Von Maya-Bienen und Super-Holz
Medienrückblick: Mit Kartoffel-Genom zur Superknolle +++ Extrem verdichtetes Holz als Baumaterial +++ Folgen für Mikroplastik im Boden +++ Bienensterben in Mexiko
Ernährung – Die Kartoffel ist nach wie vor eines der beliebtesten Lebensmittel der Deutschen, auch wenn der pro-Kopf-Verbrauch zuletzt abnahm. Allein in Deutschland sind etwa 200 Kartoffelsorten zugelassen, in der EU sogar über 1.000. Claudia Vallentin berichtet für den Tagesspiegel über den langen und schwierigen Weg hin zu einer neuen, noch besseren Kartoffelsorte. Da die Kartoffel ein besonders großes und komplexes Genom hat - es ist fast doppelt so groß wie das des Menschen - ist die gezielte Zucht von bestimmten Merkmalen besonders kompliziert. Hinzukommt, dass je nach Einsatzgebiet verschiedene Eigenschaften der Knolle besonders im Fokus stehen: eine Speisekartoffel soll ertragsreich sein und zugleich unempfindlich auf Stöße und Licht reagieren. Für die Stärkeindustrie hingegen ist der Stärkegehalt besonders wichtig, da die Kartoffel hier beispielsweise bei der Herstellung von Beton und als Klebstoff für Wellpappe verwendet wird. Und nicht zuletzt erzwingen auch die immer neuen Krankheitserreger stets neue, unempfindlichere Kartoffelsorten.
Nachhaltiges Bauen – Holz ist ein beliebtes Baumaterial. Doch seine mechanischen Eigenschaften sind für viele Bauvorhaben nicht ausreichend. Stefan Parsch berichtet für n-tv von einem neuen Verfahren, mit dem US-Forscher der University of Maryland in College Park das Holz extrem verdichtet und somit in einen äußerst stabilen Baustoff verwandelt haben. Die Forscher haben das Material zunächst chemisch behandelt. Dann pressten sie es auf etwa ein Fünftel seiner ursprünglichen Größe zusammen. Die Zugfestigkeit stieg dadurch um mehr als das Elffache, die Bruchfestigkeit um das Zehnfache. Damit eignet es sich sogar für die Panzerung, sagen sie. Die Forscher haben ihre Erkenntnisse und ihr neues Verfahren im Fachjournal „Nature" veröffentlicht.
Umweltverschmutzung – Die Verunreinigung der Meere durch Mikroplastik ist ein großes Problem für Mensch und Umwelt. Doch auch Böden und Sedimente können durch die Partikel belastet werden – mit weit weniger erforschten Konsequenzen. Arndt Reuning spricht für den Deutschlandfunk in der Sendung „Forschung aktuell“ mit Matthias Rillig, Professor für Biologie an der Freien Universität Berlin. Dieser spricht über die bislang unterschätzten Gefahren von Mikroplastik im Boden. Wie Rillig berichtet, kann Mikroplastik – ähnlich wie im Wasser – über zwei Wege in den Boden gelangen: entweder über Makroplastik wie weggeworfene Plastiktüten oder Joghurtbecher, oder durch industriell eingesetzte Mikroplastik, etwa als Rückstände aus Kosmetikartikeln. Anders als im Wasser ist allerdings noch nicht hinreichend geklärt, wie bzw. wie viel Mikroplastik beispielsweise durch im Boden lebende Organismen aufgenommen wird und letztlich abermals in unsere Nahrungskette gelangt. Sicher ist jedoch, dass sowohl die im Boden lebenden Tiere durch Mikroplastik beeinträchtigt werden, als auch der Mensch am Ende der Nahrungskette.
Landwirtschaft – Das Insektensterben und vor allem das Bienensterben haben enorme Auswirkung auf die Landwirtschaft. Doch nicht nur in Deutschland wird der Rückgang der nützlichen Insekten mit dem Einsatz verschiedener Pestizide wie Glyphosat in Verbindung gebracht. Auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán machen immer mehr Maya-Gemeinden mobil gegen Pestizidgebrauch und den Einsatz von gentechnisch veränderten Sojapflanzen. Gerold Schmidt führt für die Tageszeitung Neues Deutschland ein Interview mit Leydy Aracely Pech Martin über die landwirtschaftlichen Zustände auf Yucatán. Martin ist Imkerin und produziert Biohonig, der nach Europa und vor allem Deutschland exportiert wird. Doch eine mögliche Kontaminierung mit Pollen der gentechnisch veränderten Sojapflanze, für deren Anbau ganze Wälder trockengelegt und abgeholzt werden, sowie der pestizidbedingte Rückgang der Bienen gefährden ihre traditionelle Imkerei.