Von Stadtfarmen und elastischen Flügeln
Der kompakte Medienrückblick: CO2-Speicher der Bäume sinkt +++ Elastische Flugzeugflügel getestet +++ Stadtfarmen zu klein für Weizenanbau +++ Japans Hightech-Farmen
Forstwirtschaft – Jeder neu gepflanzte Baum ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Denn Bäume speichern Kohlendioxid aus der Luft und verhindern so, dass es als Treibhausgas der Umwelt schaden kann. Doch die Speicherleistung der natürlichen CO2-Filter scheint mehr und mehr abzunehmen, wie Florian Schuhmann im Tagesspiegel berichtet. Laut einer Studie von Forschern der Universität Utah können Bäume Kohlenstoff nicht mehr so lange speichern, wie bisher angenommen. Ein Grund dafür: Sie sterben früher. Die Studie ist im Fachjournal PNAS erschienen.
Materialwissenschaft – Fliegen ist bekannterweise die mit Abstand umweltschädlichste Reiseart. Um ein Flugzeug zum Fliegen zu bringen, sind Kräfte notwendig, die enorme Energie benötigen und gleichfalls viele Schadstoffe in die Umwelt pusten. In Oberpfaffenhofen bei München hat ein europäisches Forscherteam nun ein umweltfreundlicheres Flugmodell getestet. Die Innovation stellt Sören Müller-Hansen in der Süddeutschen Zeitung vor. Das Besondere an dem dreieinhalb Meter langen Flugzeug: Es besitzt aeroelastischen Flügel, die sich unter hohem Druck verdrehen und somit Spannung abbauen können. Möglich wird das durch den Einsatz speziell angeordneter Kohlefasern, die die Flügel elastisch machen. An der Entwicklung waren Forscher vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt beteiligt.
Landwirtschaft – Gewächshäuser auf Hochhäusern sind eine vielversprechende Option, Stadtbewohner auf nachhaltige Weise mit frischem Obst und Gemüse zu versorgen. Doch sind die Konzepte zum sogenannten vertical farming auch geeignet, die globalen Ernährungsprobleme künftig zu lösen? Diese Frage greift Uli Blumenthal in der Deutschlandfunk-Sendung Forschung aktuell auf. Forscher Uwe Schmidt von der Humboldt-Universität zu Berlin ist da eher skeptisch. Sein Argument: Der Anbau von Grundnahrungsmitteln wie Kartoffeln, Weizen und Reis erfordert große Anbauflächen, um entsprechend große Mengen produzieren zu können.
Pflanzenzüchtung – Salat und Kräuter gestapelt auf mehreren Etagen, aufgezogen in einer flüssigen Nährstofflösung und künstlich beleuchtet – das gibt es auch vereinzelt bereits in Deutschlands Supermärkten und Restaurants. In Japan jedoch ist das Konzept der Hightech-Farmen längst Realität und mittlerweile zum Exportschlager geworden, wie Hartmut Idzko in der ZDF-Sendung planet e. in der Dokumentation „Wenn die Nahrung knapp wird“ berichtet. Um künftig Lebensmittel wie Weizen oder Reis zu produzieren, werden neue Methoden benötigt, da die Anbauflächen weltweit vor allen in den Städten begrenzt sind. Der Film stellt neben neuen, vertikalen Gewächshäusern in Japan auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu modernen Anbaumethoden von Nahrungspflanzen vor.