Von Smart Farming und Naturschutz
Der kompakte Medienrückblick: Nutzen von Landwirtschaft 4.0 +++ Neurologie der Pflanzen +++ Konferenz zum Schutz der Natur
Landwirtschaft – Die Ernährung zu sichern, ist die wichtigste Aufgabe der Landwirtschaft. Doch die Weltbevölkerung wächst und damit die Nachfrage nach Nahrungsmitteln, die gleichfalls neue Anbauflächen erfordern. Daneben ist die Landwirtschaft für einen Großteil der Treibhausgasemissionen und für den Verlust der Artenvielfalt durch den Einsatz von Pestiziden verantwortlich. Die Landwirtschaft steht vor der Herausforderung, ausreichend Nahrungsmittel zu produzieren, ohne die Umwelt weiter zu schädigen. Neue Technologien können hier Abhilfe schaffen, wie ein Bericht im Deutschlandfunk zeigt. Landwirt Dominik Bellaire berichtet im Gespräch mit André Hatting, welche Vorteile das sogenannte Smart Farming bringt und warum sich die Methode noch nicht durchgesetzt hat. So erzählt Bellaire, dass er mithilfe der Technologie exakte Schneisen in seine Weizenfelder schneiden kann, die zum Beispiel von der mittlerweile bedrohten Feldlerche als Start- und Landebahn genutzt werden. Außerdem kann die datengetriebene, präzise Ausbringung von Pestiziden auch den Pestizidverbrauch deutlich senken – was wiederum Insekten, Biodiversität und Gewässer gleichermaßen schützt.
Pflanzenbiologie – Pflanzen kommunizieren mit ihrer Umwelt. Das haben Forschungen in der Vergangenheit bewiesen. Doch können sie auch Schmerzen empfinden? Berichte darüber, dass Pflanzen Sinne haben, mit denen sie ihre Umwelt wahrnehmen, häuften sich in der Vergangenheit. So berichteten Forschende aus Israel 2019, dass sie Tonsignale im Ultraschallbereich von Tomaten- und Tabakpflanzen aufgenommen hätten und dass die Pflanzen anders "schrien", wenn sie unter Belastung standen. Ist das Beweis genug, dass Pflanzen tatsächlich Schmerz empfinden? Kolumnist Christoph Drösser geht dieser Frage in der Zeit nach. Mit der Pflanzenneurobiologie hat sich in den vergangenen Jahren eine neue Forschungsrichtung etabliert, die sich der Empfindungswelt der Pflanzen widmet.
Biodiversität – 30 % der Landfläche und der Meeresgebiete bis 2030 unter Naturschutz stellen: Über dieses ambitionierte Ziel verhandeln gegenwärtig 196 Staaten auf der Weltnaturschutzkonferenz in Montreal. Eine globale Übereinkunft zum Schutz der Natur auszuhandeln, wäre nach Ansicht von Bundesumweltministerin Steffi Lemke ein deutliches Signal der Staatengemeinschaft, um die Zerstörung der Natur zu stoppen und einen Kurswechsel einzuleiten. Einen Konsens zu finden, hängt von vielen Dingen ab. So muss zunächst geklärt werden, welche Gebiete in welchem Umfang der Natur überlassen werden sollen und wer diese Entscheidungen treffen soll. Damit am Ende Tatsachen und keine „Paper Parks“ geschaffen werden, muss vor allem die Finanzierung der Schutzgebiete gesichert sein, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Studien haben bereits gezeigt, dass Investitionen in die Natur auch ökonomische Vorteile bringen. Forschende der Universität Cambridge hatten 2020 errechnet: Würden 30 % der Land- und Meeresflächen unter wirksamen Schutz gestellt, würde der Nutzen die Kosten um den Faktor 5 zu 1 überwiegen.