Von schonender Pflanzenzüchtung und nachhaltigem Spielzeug
Der kompakte Medienrückblick: Mit Genom-Editierung zur nachhaltigen Pflanzenzüchtung +++ Nachhaltiges Spielzeug im Trend +++ Artensterben so hoch wie nie +++ Kükentöten verboten
Pflanzenzüchtung – Die Landwirtschaft muss hohe Erträge liefern, weil die Anbauflächen begrenzt sind. Mit Pestiziden und Insektiziden wird daher versucht, Schädlingen den Garaus zu machen. Das schadet jedoch der Natur und gefährdet die Artenvielfalt. Eine nachhaltige Lösung wäre die Genom-Editierung, wie Christiane Nüsslein-Volhard in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schreibt. In der Medizin wurden die Vorbehalte längst ausgeräumt. In der Landwirtschaft ist das Thema bis heute aber umstritten. Dabei sei die „Crispr/Cas9“- Methode gerade für die Entwicklung neuer Nutzpflanzensorten außerordentlich vielversprechend, heißt es. Solche Züchtungen haben nicht nur einen hohen wirtschaftlichen Nutzen, sie könnten auch einen sehr wichtigen Beitrag zum Naturschutz, zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Vermeidung des Insektensterbens leisten und wären damit nachhaltiger als der Einsatz von Pestiziden.
Spielwarenindustrie – Ob Bausteine, Puppen oder Autos: Kinderspielzeug besteht meist aus Plastik. Kunststoffe dominieren aber nicht nur bei Spielsachen, sondern auch bei Verpackungen. Doch auch hier geht der Trend in Richtung Nachhaltigkeit, wie ein Bericht in der Frankfurter Rundschau veranschaulicht. Auf der im Februar stattfindenden weltgrößten Spielzeugmesse in Nürnberg wollen die Hersteller beweisen, dass es anders geht. Auf einer Sonderfläche werden Spielwaren präsentiert, die aus natürlichen Materialien wie Holz, biobasierten Kunststoffen oder recycelten Stoffen bestehen. Noch sind solche Materialinnovationen in der Spielzeugindustrie selten. Mit Blick auf eine neue Generation, die verstärkt auf Umwelt- und Klimaschutz setzt, gehen Unternehmen weltweit bereits heute neue Wege. Lego beispielsweise will bis 2030 alle Bausteine aus nachhaltigen Materialien produzieren. Blätter, Büsche und andere weichere Teile aus Bio-Polyethylen aus Zuckerrohr sind bereits heute auf dem Markt. Im Sommer 2021 konnte der Konzern außerdem den ersten Prototyp eines Steins aus recycelten PET-Flaschen vorstellen.
Biodiversität – Die Zahl der bedrohten Tier- und Pflanzenarten war noch nie so hoch: Mehr als 40.000 gelten laut der internationalen Roten Liste als bedroht, wie aus einem Bericht in der Zeit hervorgeht. Die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland geht davon aus, dass innerhalb der nächsten Jahrzehnte etwa eine Million Arten aussterben könnten und warnt vor einer katastrophalen Zuspitzung des weltweiten Artensterbens. Zu den Verlierern zählt etwa der heimische Dorsch. Bedroht sind aber auch der Graue Kranich und der kleine Laubfrosch. Die Großtrappe hingegen gehört zu den Gewinnern. Dem WWF zufolge wurden 2021 347 dieser Vögel in Deutschland gezählt – so viel wie nie zuvor. Bundesumweltministerin Steffi Lemke hält das Artensterben für „mindestens so dramatisch“ wie die Klimakrise.
Landwirtschaft – Ab dem 1. Januar 2022 ist das Töten männlicher Küken in Deutschland verboten. In SWR2 Wissen geht Leonie Jost der Frage nach, was nun mit den jährlich 45 Millionen Bruderhähnen, die weder Fleisch ansetzen noch Eier legen, geschehen soll. Denn die Aufzucht der Bruderhähne ist im Vergleich zur Legehenne ressourcenintensiv. Es wird deutlich mehr Futter benötigt, wodurch CO2-Emissionen sowie der Futterimport aus Drittländern steigen, aber auch zusätzlich Mengen an Mist anfallen. Eine Möglichkeit, das Kükentöten zu verhindern, ist das sogenannte Seleggt-Verfahren, das bereits praktiziert wird. Hier findet die Geschlechtsbestimmung der Küken bereits im Ei statt. Eier, in denen männliche Küken heranwachsen, werden aussortiert, sprühgetrocknet und können anschließend als sogenanntes Bruteipulver in der Tierfütterung zum Einsatz kommen. Zum anderen könnten die männlichen Küken als Zweinutzungshuhn dienen. Die Mast dauert zwar etwas länger. Doch Zweinutzungshühner sind Allesfresser und können mit Lebensmittel-Resten von umliegenden Bäckern, Schlachtern oder Molkereien gefüttert werden.