Von Mikroalgen und Satellitendaten
Der kompakte Medienrückblick: Mit Algen und Pilzen bauen +++ Forelle gilt als gefährdeter Fisch +++ Ökosysteme mit Satellitendaten retten
Bauen – Eine Ausstellung im Kulturzentrum LUMA in der südfranzösischen Stadt Arles gibt einen Einblick in die Zukunft des Bauens. Britische Architekten haben hier auf 2.000 Quadratmetern ein Labor errichtet, um bioregionale Materialien und ihre Potenziale zu präsentieren und auf ihre Eignung zu prüfen, wie Niklas Maak in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet. Der Fokus der Ausstellung liegt auf der Wiederverwendung und Nutzung von Abfallprodukten für ökologisch, regionale und nachhaltige Materialien. Neben Terrazzoböden mit recycelten Rohstoffen und Dämmmaterialien aus Sonnenblumenstängeln oder Bänken aus Bambusstielen, werden hier auch Algen als Grundlage für die Herstellung von Biopolymeren und Mikroalgen als Farbstoff genutzt. Auch Seegras mit hohem Salzgehalt wird als ökologischer Dämmstoff präsentiert. Zu sehen ist ebenfalls eine Türklinke aus gepresstem Salz, die nicht nur gut aussieht. Das Material hat zudem eine desinfizierende Wirkung. Darüber hinaus wird im Labor an pilzbasierten Baustoffen geforscht.
Fischerei – Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin hat die Forelle erstmals in Deutschland als gefährdete Fischart eingestuft und auf die Rote Liste gesetzt. Der Forellenbestand wird demnach in fünf Bundesländern als rückläufig eingeschätzt, darunter Bayern und Baden-Württemberg, wie die Zeit berichtet. Insgesamt wurden 21 Arten als gefährdet hochgestuft, was bedeutet, dass mehr als die Hälfte der einheimischen Arten entweder gefährdet oder ausgestorben sind. Der Anteil ausgestorbener Arten an Süßwasserfischen und Neunaugen liegt in Deutschland bei etwa 10 % – und damit deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 2,5 %. Die Hauptursachen sind vor allem der Verlust von Lebensraum durch die Verbauung und Verschmutzung der Gewässer sowie der Klimawandel. Die letzte Aktualisierung der Roten Liste erfolgte 2009, damals galten 22 Arten als gefährdet. Heute sind es 38. Sieben der acht in Europa vorkommenden Störarten sowie der Atlantische Lachs sind ebenfalls vom Aussterben bedroht.
Biodiversität – Geodaten aus dem All liefern bereits heute nützliche Informationen für die Land- und Forstwirtschaft. Sie könnten aber auch Auskunft über den Zustand von Ökosystemen geben. An der Entwicklung eines solchen komplexen Systems arbeiten derzeit Forschende in den USA, wie Dagmar Röhrlich im Deutschlandfunk berichtet. Dazu werden Fernerkundungsdaten von Satelliten, Drohnen und Flugzeugen mit Daten aus der Kartierung vor Ort zusammengeführt. Diese einzelnen Puzzleteile sollen sich schließlich zu einem Bild zusammenfügen, das den Zustand der Ökosysteme sichtbar macht. Die gebündelten Daten werden zum Beispiel genutzt, um in den Wäldern von Minnesota eine tödliche Pilzkrankheit einzudämmen, die sich über die Wurzeln der Bäume ausbreitet. Befallene Bäume können so rechtzeitig gefällt werden. Die gezielte Entfernung der erkrankten Wurzeln verhindert eine weitere Ausbreitung der Krankheit. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz wollen die Forschenden Schäden an Pflanzen erkennen, bevor sie sichtbar werden. Nicht nur die globale Pflanzenvielfalt, sondern auch Tierpopulationen können so überwacht werden. Dazu werden auch Daten aus dem Weltraum mit DNA-Analysen kombiniert.