Von Honigtau und Lupinenprotein
Der kompakte Medienrückblick: Zehn Jahre Hochbahn-Park in NYC +++ Insektizide im Honigtau +++ Weltklimaratsbericht zur Landnutzung +++ Umgestülpte Lupinenproteine als Fettersatz
Stadtplanung - New York City ist einer der dichtbesiedelsten Orte auf der Erde. Die Einrichtung des Central Parks war damals auch eine Antwort auf eine Vervierfachung der Einwohnerzahl Manhattans zwischen 1821 und 1855. Seitdem ist die Stadt jedoch noch einmal kräftig in die Höhe gewachsen, neuer Platz für Grünflächen ist rar. Die Lösung: eine Güterzug-Hochtrasse wird zum Park. Der letzte Abschnitt des 2009 eröffneten High Line Parks wurde nun fertiggestellt. Ulf von Rauchhaupt zieht in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung Bilanz.
Landwirtschaft - Über kaum ein Thema wurde im letzten Jahr so leidenschaft diskutiert wie über Neonicotinoide, Insektizide, die in einigen Fällen auch Nicht-Zielorganismen töten oder ihnen zumindest schaden. Forscher der Universität Valencia in Spanien haben nun entdeckt, dass sich die Substanzen auch über Honigtau verbreiten. Honigtau nennt man die süßen Ausscheidungen von Blattläusen und Zikaden. Sascha Karberg berichtet im Tagesspiegel über die neuen Erkenntnisse, die im Fachjournal "PNAS" erschienen sind. Demnach waren die belasteten Honigtau-Sekrete für mehr als die Hälfte der damit gefütterten Schwebfliegen und Schlupfwespen tödlich.
Landwirtschaft – Land- und Forstwirtschaft tragen zu 23% der menschlichen Treibhausgasemissionen bei. Wie Landnutzung und Klimawandel zusammenhängen, stellt der Welklimarat in seinem neuen Spezialbericht über "Klimawandel, Wüstenbildung, Landverschlechterung, nachhaltiges Landmanagement, Ernährungssicherheit und Treibhausgasflüsse in terrestrischen Ökosystemen" vor. Der Bericht zeichnet insgesamt ein düsteres Bild. Marlene Weiß berichtet in der Süddeutschen Zeitung über die wichtigsten Aussagen. Zu den zentralen Schlussfolgerungen des Berichts zählen zwei Leitmotive: Die Verbrennung fossiler Ressourcen muss aufhören und die Landwirtschaft nachhaltiger werden. Dazu zählen etwa höhere und naturverträgliche Produktivität, sparsame Bewässerung, Fruchtfolgen, zurückhaltendere Beweidung. Wälder sollen nicht mehr abgeholzt werden, Wiesen und Weiden seltener in Ackerland verwandelt werden. Böden sollen schonender bewirtschaftet werden, um Erosion - etwa durch Pflügen - und zu starker Verdichtung durch schwere Maschinen entgegenzuwirken.
Ernährung – Volkart Wildermuth berichtet in der Deutschlandfunk-Sendung "Forschung aktuell" vom Fachkongress der Fleischwirtschaft in Potsdam. In diesem Jahr spielten hier Pflanzen eine wichtige Rolle – und das nicht nur als Gewürz. Fraunhofer-Forscher aus Freising haben eine Technologie entwickelt, mit der sich Lupineneiweißmoleküle in ihrer 3D-Struktur verändern lassen. Die "umgestülpten" Proteine wirken wie Fettkügelchen und können damit den Fettgehalt von Wurstprodukten absenken, ohne dass sich das im Mund ungewohnt anfühlt. Auch über andere pflanzenbasierte Innovationen für die Fleischindustrie berichtet Wildermuth.