Von Holzhäusern und Biolandwirten
Der kompakte Medienrückblick: Holzhäuser als CO2-Senke +++ Klimafreundlicher Kraftstoff aus Minireaktoren +++ Pestizide in der Landwirtschaft +++ Deutsche Weinbauern testen Merlot-Anbau
Bauwirtschaft – Holz ist ein bemerkenswertes Baumaterial und ein sicherer Hort, um Kohlenstoff zu speichern. Gebäude aus Holz statt Stahl und Beton könnten gleich zweifach zu einer globalen Klimastabilisierung beitragen, wie Marlene Weiß in der Süddeutschen Zeitung berichtet. Forscher vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung haben in einer internationalen Studie berechnet, dass Holzhäuser zur Verbesserung des globalen Klimas beitragen können. In vier Szenarien, vom Bauen mit Beton und Stahl bis hin zur 90%igen Holznutzung im Städtebau – selbst in wenig idustrialisierten Ländern – wird aufgezeigt, wie groß das jeweilige Potenzial bei der Einsparung von CO2-Emissionen ist. Auf Grund der vielversprechenden Ergebnisse raten die Forscher, neue Häuser in Städten vor allem aus Holzverbundstoffen zu bauen, weil so Städte zu CO2-Speichern werden können.
Landwirtschaft - Produkte aus regionalem und biologisch nachhaltigem Anbau liegen im Trend. Auf den ersten Blick ist jedoch nicht zu erkennen, woher die Ware tatsächlich kommt und ob Pestizide eingesetzt wurden. Die Sendung Planet Wissen befasst sich mit dem Thema Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft und versucht zu klären, wie gefährlich Pestizide für Mensch und Umwelt tatsächlich sind, und ob es auch ohne diese Pflanzenschutzmittel gehen würde. Darüber spricht das Filmteam mit Verbrauchern und es begleitet einen konventionellen Landwirt und einen Biobauern bei ihrer Arbeit.
Chemie – Fossile Rohstoffe wie Erdöl durch alternative Rohstoffe oder neue Verfahren zu ersetzen, ist ein Hauptanliegen der bioökonomischen Forschung. Joachim Wille stellt in der Frankfurter Rundschau das Karlsruher Start-up Ineratec vor, das riesige Chemieanlagen durch Minireakatoren ersetzen will. Das Team um Ineratec-Gründer Tim Böltken hat dafür eine Chemieanlage im Miniaturformat entwickelt. Die Reaktoren nutzen Gase von Mülldeponien und Industrieanlagen und wandeln diese in synthetische umweltfreundliche Kraftstoffe und chemische Grundstoffe um. Im Ergebnis entsteht so das sogenannte E-Fuel, das Kohlendioxid und Wasserstoff per Elektrolyse gewonnen wird. Der Vorteil: Der neue Kraftstoff verbrennt rußarm und fast schadstofffrei. Auf Grund seiner Größe kann der Minireaktor von Ineratec fast überall auf der Welt aufgestellt werden. Das Verfahren wird bereits seit 2016 in verschiedenen Demonstrationsanlagen erprobt.
Klimawandel – Hitze, Dürre und Schädlinge setzen Landwirten weltweit zu. Aber auch Weinbauern in traditionellen Anbaugebieten wie Spanien bekommen die Folgen des Klimawandels schon heute zu spüren. Die Winzer in Deutschland könnten von den steigenden Temperaturen jedoch profitieren, wie Alice Lanske in der Tageszeitung Welt berichet. Forscher aus Spanien und Kanada haben errechnet, dass die Hälfte der Anbaugebiete von den steigenden Temperaturen bedroht ist. Ein Wechsel zu Weinsorten, die besser an das Klima angepasst sind, könnte die Folgen zumindest teilweise abfangen, raten die Wissenschaftler. Kältere Anbaugebiete wie Deutschland würden bei einem Temperaturanstieg von 2 Grad Celsius noch relativ unbeschadet davonkommen, heißt es. Hier könnten stattdessen wärmeliebendere Sorten wie Merlot angebaut werden. Auch könnten Gegenden, wo heute noch keine Reben wachsen, zu Weinanbaugebieten werden, prognostizieren die Forscher. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts wird hierzulande der Anbau von Merlot bereits erprobt.