Von Bakterien-Strom und Bananenpilzen
Der kompakte Medienrückblick: Stromgewinnung mit Bakterien +++ Pflanzliche Fleischalternativen +++ Bananenpilz mit Gentechnik bekämpfen +++ Bayer investiert in Agrarsparte
Seit einigen Jahren steigt der Konsum von Fleischalternativen. Im letzten Jahr kauften in Deutschland bereits rund eine Million Menschen mehrmals pro Woche Fleischersatzprodukte. Sina Horsthemke berichtet in der Wochenzeitung Die Zeit von den pflanzlichen Fleischalternativen. Experten halten den Verzehr von Fleischersatzprodukten für sinnvoll, denn die meisten Menschen verspeisen rund doppelt so viel Fleisch wie von Ernährungswissenschaftlern empfohlen. Demnach wäre es ein Fortschritt, wenn Fleisch gelegentlich durch Fleischersatzprodukte ersetzt würden. Die hochverarbeiteten Ersatzprodukte sind nicht unbedingt gesünder als Fleisch, sie ersparen jedoch Tierleid und schonen die Umwelt.
Pflanzenzüchtung - Im Juli wurde der Erreger der Panamakrankheit, ein Schlauchpilz der Bananen infiziert, erstmals im Norden Kolumbiens nachgewiesen. In der Frankfurter Allgemeine Zeitung geht Juliette Irmer der Frage nach, welche Rolle Gentechnik bei der Bekämpfung der Krankheit spielen kann. Bisher gibt es gegen den Pilz kein wirksames Mittel. Kürzlich haben Forscher mit Gentechnik eine resistente Bananenpflanze gezüchtet. Viele Experten raten, im Kampf gegen den Pilz nicht ausschließlich auf Gentechnik zu setzen. Um den Bananenanbau langfristig nachhaltig zu gestalten, müssen sich auch die Anbaumethoden grundlegend ändern.
Biotechnologie - In der Süddeutschen Zeitung berichtet Andrea Hoferichter von Bakterien, die Strom leiten. So schleust beispielsweise das Bakterium Geobacter Elektronen, die bei praktisch allen Stoffwechselprozessen in biologischen Zellen ausgetauscht werden, durch die Zellmembran nach außen und gibt sie dort über mikroskopisch feine Haare an Mineralien, Metalle oder andere Mikroben weiter. Diese Bakterien können beim Verdauen organischer Stoffe regelrecht elektrische Ströme fließen lassen und zum Beispiel aus Abwasser Energie gewinnen. Die Kombination aus Biomüll-Abbau und Stromproduktion beschäftigt inzwischen Forscher auf der ganzen Welt. Es gibt bereits Ideen, um die elektroaktiven Mikroben dem Menschen zunutze zu machen. Einige Projekte testen Zellen für die energieautarke Abwasserreinigung in Regionen ohne öffentliches Stromnetz.
Agrarwirtschaft - Der Bayer-Konzern will Milliardensummen in die Forschung und Entwicklung seiner Agrarsparte investieren und reagiert damit auf das rasante Wachstum der Weltbevölkerung und den Klimawandel. Allein im vergangenen Jahr habe Bayer Crop Science rund 2,3 Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Über die kommenden zehn Jahre werde sich die Summe insgesamt auf über 25 Mrd. Euro belaufen. Bei Bayer arbeiteten rund 7300 Wissenschaftler an über 35 Standorten daran, neue Produkte zu entwickeln, mit denen die Erträge auf den Feldern ressourcenschonend erhöht werden könnten. Dieser Markt biete große Wachstumschancen. Die Entwicklungspipelines in den Bereichen Pflanzenzüchtung, Biotechnologie, Pflanzenschutz und Environmental Science haben dem Konzern zufolge zusammen ein Spitzenumsatzpotenzial von bis zu 30 Mrd. Euro.