Von Artenhandel und Olivenbäumen
Der kompakte Medienrückblick: Bahn will Glyphosateinsatz halbieren +++ Tierimpfung gegen Katzenhaarallergie +++ Bakterienseuche bedroht Olivenbäume +++ Schärfere Regeln für Tierhandel
Tiergesundheit – Dietrich Karl Mäurer berichtet in der Deutschlandfunk-Sendung „Umwelt und Verbraucher“ über einen Impfstoff gegen Katzenhaarallergie, den Schweizer Forscher entwickelt haben. Verabreicht soll der Impfstoff aber nicht den allergiegeplagten Menschen werden, sondern den Katzen selbst. Der Impfstoff bewirkt eine Immunreaktion gegen das allegieauslösende Protein „Fel d 1“. Im Test zeigte sich die Vakzine sicher und verträglich.
Pflanzengesundheit - Das Bakterium Xylella fastidiosa tötet massenhaft Olivenbäume in der Region Apulien. Aureliana Sorrento berichtet auf Spiegel Online über die Pflanzenkrankheit, deren Erreger von Zikaden übertragen werden. Die Mikrobe nistet sich im Xylem, dem Leitgewebe des Stamms, der Blattstiele und Blätter seiner Wirtspflanze ein. Dort bildet sie einen Biofilm, der den Fluss von Wasser und Nährstoffen durch die Leitungsbahnen behindert. Xylella befällt neben Olivenbäumen auch Zitrusfrüchte, Weinreben, Pfirsich-, Kirsch- und Mandelbäume, Rosmarin und Kaffeepflanzen. Den Schaden allein bei den Olivenbäumen Italiens beziffert der hiesige Bauernverband auf 1,2 Mrd. Euro beziffert.
Biodiversität – Der Handel mit Dutzenden Tier- und Pflanzenarten wird künftig schärfer überwacht. Das beschlossen die 183 Unterzeichnerstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens über den Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (Cites) bei ihrer Sitzung in Genf. Darüber berichtet die FAZ. Die von Sambia, Botswana, Namibia und Zimbabwe beantragte Aufweichung des seit fast 30 Jahren verbotenen Elfenbeinhandels wurde abgelehnt. Vielmehr riefen die Cites-Staaten alle Länder auf, ihre Märkte für Elfenbeinhandel zu schließen. Erstmals wird der internationale Handel mit Fleisch, Leder und Jagdtrophäen oder die Verschiffung der Tiere an Zoos und Zirkusse von Giraffen reguliert.
Umweltschutz – Die Bahn ist der größte Abnehmer von Glyphosat in Deutschland. Um das Schienennetz pflanzenfrei zu halten, sollen ab 2020 verstärkt andere Verfahren eingesetzt werden. Das Unternehmen teilte mit, es werde ab 2020 den Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels um die Hälfte reduzieren. Bislang wurde das Mittel eingesetzt, um zu verhindern, dass Pflanzen auf dem Schienennetz wachsen. Eine "umweltfreundliche Vegetationskontrolle" gehöre zu den wichtigsten Unternehmenszielen der neuen Bahn-Strategie, wie Zeit Online berichtet. 90 Prozent des Streckennetzes seien bislang einmal jährlich mit dem Herbizid behandelt worden. Insgesamt versprühte die Bahn im Jahr 2018 57 Tonnen Glyphosat, 2017 waren es 67 Tonnen. Vom Glyphosat-Einsatz ausgenommen seien Naturschutzgebiete und Brücken. Die Bahn erprobt derzeit alternative Methoden, etwa, ob sich das Unkraut mit heißem Wasser, Strom oder UV-Licht beseitigen lässt.