Von Agroforst und Wäschekeimen
Der kompakte Medienrückblick: Mais vor Trockenheit schützen +++ Reallabor für Agroforstsystem +++ Bakterien in der Waschmaschine +++ Plastikmüll im Mittelmeer
Pflanzenzüchtung – Hitze und Dürre haben in den vergangenen Jahren vielen Maispflanzen geschadet und die Ernte deutlich dezimiert. Experten warnen seit langem, dass solche Wetterextreme angesichts des Klimawandels noch zunehmen werden. Die Landwirtschaft ist daher auf Sorten angewiesen, die gegen Trockenheit gewappnet sind. Am Kölner Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung suchen Forschende in Pflanzen aus trockenen Regionen daher im Erbgut nach Gründen für die Trockenresistenz, wie Michael Lange im Deutschlandfunk berichtet. Dafür kreuzen die Forschenden Maispflanzen aus verschiedenen trockenen Regionen der Welt mit einem Standard-Mais aus Europa. Damit Pflanzen auch mit weniger Wasser auskommen, müssen die richtigen Gene aktiv sein. Beim Mais muss die Aktivität der Gene daher genau reguliert werden. Denn, sind die Trockenheits-Gene zu inaktiv, vertrocknen die Pflanzen, sind sie zu aktiv, mindert das den Ertrag. Mithilfe eines neu entwickelten Verfahrens wollen die Kölner Forschenden daher die aktiven Gene identifizieren. Dabei konzentrieren sie sich auf Cistrom – die Gesamtheit der Cis-Elemente. Cis-Elemente sind jene Stellen, an denen die Transkriptionsfaktoren an der DNA festmachen. Diese Elemente regulieren das Gen, welches in der Nähe des aktiven Gens sitzt.
Forstwirtschaft – Baumstreifen auf Getreidefeldern: Die Kombination von Land- und Forstwirtschaft könnte für dürregeplagte Landstriche wie Brandenburg eine Alternative sein. Bislang scheuen viele Landwirte den Aufwand, der mit dem neuen Agroforstsystem verbunden ist. Das Projekt „Ackerbaum“ will das ändern. In Nordbrandenburg wird seit vier Jahren von Forschenden der Hochschule für nachhaltige Entwicklung unter realen Bedingungen die Agroforstwirtschaft erprobt, wie Ralf Nestler im Tagesspiegel berichtet. Gemeinsam mit einem Landwirt aus dem nahen Dorf Großmutz im Löwenberger Land untersuchen die Forschenden die positiven Effekte des Anbausystems und suchen gleichzeitig nach praxistauglichen Lösungen für Probleme, die von sprießendem Unkraut bis zum Wilddruck durch Rehe reichen. Mitten auf dem Feld wurde ein zwei Meter breiter Streifen mit Roteichen, Wildbirnen, Baumhasel und Elsbeeren bepflanzt. Die Baumkronen sollen künftig Schatten spenden, den Wind blockieren und so den Boden vorm Austrocknen schützen und mehr Wasser im Boden halten. Gleichzeitig sollen die Bäume auch Insekten, Wirbeltiere und Bodenlebewesen anlocken und so für mehr Biodiversität Feld sorgen.
Biotechnologie – Wer kennt das nicht: die Wäsche ist frisch gewaschen und dennoch müffelt sie. Grund dafür sind Mikroorganismen, die sich in der Waschmaschine wohlfühlen und vermehren. Die Bakterien und Pilze stammen etwa aus Lebensmitteln, von der Haut der Menschen oder anderem natürlichen Schmutz wie Erde. Gesundheitsschädlich sind diese Keime im Normalfall zwar nicht. Sie können bei empfindlicher Haut jedoch Irritationen hervorrufen. Zwar ist Wäschewaschen bei 30 oder 40 Grad energiesparend und nachhaltig. Um den Stinkerbakterien Einhalt zu bieten, sollte nach einem Bericht in der Frankfurter Rundschau die Wäsche jedoch einmal im Monat bei 60 Grad gewaschen und die Maschine danach zum Trocknen offengelassen werden.
Umwelt – Die Küsten entlang des Mittelmeeres sind beliebte Urlaubsorte. Doch was an der Oberfläche des Gewässers treibt ist besorgniserregend. Forschende aus Athen sehen das Mittelmeer als einen Hotspot für Verschmutzung durch Plastik, wie aus einem Bericht im Handelsblatt hervorgeht. Rund 3.760 Tonnen Plastik – von Einkaufstüten über Plastikflaschen bis hin zu Styropor – treiben laut einer aktuellen Studie des Griechischen Zentrums für Meeresforschung (HCMR) an der Oberfläche des Gewässers. Das Gros, rund 2.800 Tonnen, sinkt auf den Meeresboden, der Rest wird an Stränden angespült. Diese schockierende Menge von Plastikmüll brachte ein neues Berechnungsmodell ans Tageslicht. Schätzungen zufolge schwimmen mehr als 250.000 Tonnen Plastikmüll auf den Weltmeeren.