Biotechnologie/Systembiologie

Proteinfutter aus der On-Farm-Bioraffinerie

Pflanzliche Roh- und Reststoffe aus Agrar- und Forstwirtschaft sind für eine nachhaltige Bioökonomie Ausgangsstoffe mit enormem Potenzial. Neben Abfällen wie Rinde, Holzreste, Stroh oder Gras zählen auch jene Pflanzen dazu, die auf Wiesen und Weiden wachsen. Den sogenannten Grünlandschnitt für die Bioökonomie im Sinne der Kreislaufwirtschaft nutzbar zu machen, steht seit einiger Zeit im Fokus des Projektes ProGrün.

DFG fördert Mikroben- und Pflanzenforschung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt seit Jahren die Spitzenforschung an deutschen Hochschulen. Auch im kommenden Jahr werden wieder mehr als ein Dutzend neue Verbünde gefördert: Insgesamt 166 Mio. Euro stellt die Forschungsorganisation für 13 Sonderforschungsbereiche (SFB) – zunächst für die nächsten vier Jahre zur Verfügung. Auch die Bioökonomie-Forschung profitiert von der Millionenförderung.

Auf dem Weg zur mikrobiellen Präbiotika-Produktion

Im menschlichen Darm leben unzählige Mikroorganismen, die unser Wohlergehen nachhaltig beeinflussen: Darmbakterien. Sie helfen, wichtige Nährstoffe unserer Nahrung zu verwerten, verdrängen Krankheitserreger im Darm und sorgen für ein intaktes Immunsystem. Eine ausgeglichene Darmflora ist für die Gesundheit daher ausgesprochen wichtig – und die richtige Ernährung kann dazu beitragen, dieses Gleichgewicht zu erhalten. Zu den bekanntesten Gesundheitshelfern gehören Milchsäurebakterien, die in probiotischen Lebensmitteln wie Jogurt enthalten sind.

Premiere für Theaterdeko aus Pilzmycel

Es soll eine Premiere in zweierlei Hinsicht werden: das Theaterstück „Der Entrepreneur“ von Kevin Rittberger am Residenztheater in München. Wenn sich am 9. Dezember 2022 am Bayrischen Staatstheater der Vorhang hebt, steht neben den Darstellern erstmals auch eine Theaterdekoration im Rampenlicht, die es so auf der Bühne noch nicht zu sehen gab. Präsentiert wird ein acht Meter hoher Baumstamm, der aus einem nachhaltigen Material besteht. Für den Bau dieser Kulisse wurde erstmals ein Verbundwerkstoff aus Holzspänen und Pilzmycel genutzt.

Bakterien in ihrem Habitat kultivieren

Es ist ein Dilemma der Mikrobiologie: Die interessantesten Bakterien leben oftmals in sehr speziellen Habitaten mit Bedingungen, die sich im Labor nicht nachbilden lassen. Deshalb können diese Mikroorganismen auch nicht im Labor kultiviert und erforscht werden. Unzählige Proteine, die vielleicht großes Potenzial für Medizin oder biotechnologische Anwendungen hätten, entziehen sich so der Entdeckung durch den Menschen. Ein Forschungsteam des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) will daran etwas ändern.

Weizenstroh in Textilfasern verwandeln

In der Textilindustrie wächst das Interesse an nachhaltigen Materialien. Dabei geht es vor allem um Alternativen zum klassischen Rohstoff Baumwolle, aber auch darum, erdölbasierte synthetische Stoffe zu ersetzen. Die Rohstoffbasis für Textilfasern zu erweitern, ist das Ziel eines neuen Forschungsprojektes. Im Rahmen des Vorhabens CRF-Sraw wollen Forschende der Universität Hamburg gemeinsam mit dem Faserexperten J. Rettenmaier & Söhne nunmehr Agrarreststoffe für die Faserproduktion nutzbar machen.

Max Mundt - Der Biotechscout

Die Biotechnologie ist auf dem Vormarsch. Noch gelangen aber nur wenige mikrobiell erzeugte Substanzen in Produkte für den Markt. Das will Max Mundt ändern. Der promovierte Molekularbiologe arbeitet für das Start-up Insempra beim IZB in München als Vize-Präsident in der Geschäftsentwicklung. Bei Start-ups und Spin-offs sucht er nach spannenden Technologien, um nachhaltige Produkte zu entwickeln, z.B. Hefeöle für Hautcremes oder organische Textilfasern. Im Portrait bringt Max geschäftlichen Pragmatismus und persönlichen Idealismus auf überzeugende Weise zusammen. Mit Biopionieren wie ihm kann die biologische Revolution kommen!

Pektine aus der Kaffeepulpe gewinnen

In Deutschland wird immer mehr Kaffee getrunken. Mit durchschnittlich 3,8 Tassen pro Tag hat der Konsum im zweiten Quartal dieses Jahres nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbandes bereits einen neuen Rekordwert erreicht. Das Potenzial der Kaffeepflanze geht jedoch weit über das beliebte Heißgetränk hinaus. Auch die Rest- und Abfallstoffe, die bei der Kaffeeernte sowie -produktion anfallen, haben längst das Interesse der Forschenden geweckt.