Biotechnologie/Systembiologie

Forschung für nachhaltige In-vitro-Produktion

Die Weltbevölkerung wächst und damit auch die Nachfrage nach Fleischprodukten. Doch die konventionelle Fleischproduktion – insbesondere die Tierhaltung – steht wegen ihrer negativen Folgen für Umwelt und Klima seit langem in der Kritik. Themen wie Tierwohl und Umweltschutz lassen Verbraucherinnen und Verbraucher zudem immer öfter zu Fleischalternativen greifen und beflügeln damit die Entwicklung von Ersatzprodukten wie In-vitro-Fleisch. Hier werden Muskelstammzellen von Huhn oder Rind in der Petrischale kultiviert, ohne ein Tier zu töten.

Sensorik von Fleischalternativen im Blick

Ob Sojaschnitzel oder Erbsennuggets, immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher greifen zu pflanzenbasierten Fleischersatzprodukten. Auch wenn die fleischlose Kost rein äußerlich dem tierischen Vorbild sehr ähnelt, beim Kauen fällt der Unterschied dann doch auf. In puncto Textur und Geschmack können diese Produkte oft noch nicht mit dem Original mithalten. Zukünftig arbeitet die Holzmindener Symrise AG mit Forschenden der niederländischen Universität Wageningen zusammen, das Ziel: die sensorische Qualität von Fleischalternativen verbessern.

Bacillus subtilis ist Mikrobe des Jahres 2023

Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Hefen sind die unsichtbaren kleinen Helfer der Bioökonomie. Mit ihrer Hilfe können biologische Ressourcen erschlossen, neue biobasierte Produkte hergestellt und Produktionsprozesse nachhaltiger gemacht werden. Um auf die Mikrobenvielfalt und deren großes Anwendungspotenzial aufmerksam zu machen, wählen die Mitglieder der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) jedes Jahr die Mikrobe des Jahres. In diesem Jahr steht Bacillus subtilis im Rampenlicht.

Hitzebeständigkeit von Enzymen exakt vermessen

Biologisch abbaubare Kunststoffe sind oft längst nicht so schnell und einfach aus der Umwelt verschwunden, wie es ihr Name verspricht. Viele Kunststoffe werden nur sehr langsam oder unvollständig von Mikroorganismen zersetzt. Forschende der Universität Bayreuth haben nun einen neuen Ansatz entwickelt, der dieses Problem lindern könnte: Sie integrieren schon bei der Herstellung Enzyme in den Kunststoff, die später in Klär- oder Kompostieranlagen das Material effektiv abbauen.

Wie sich Pflanzen vor oxidativem Stress schützen

Pflanzen benötigen Eisen für grundlegende Stoffwechselprozesse wie Photosynthese und Zellatmung. Ungünstige Umweltbedingungen wie Trockenheit setzen Pflanzen unter Stress. Reaktive Metallionen verschärfen den oxidativen, zellschädigenden Stress auf die Pflanzen. Pflanzen müssen daher den Gleichgewichtszustand (Homöostase) der Mikronährstoffe regulieren, auch die von Eisen.

Leibniz-Preise für Bioökonomie-Forschende

Mit einem Preisgeld von jeweils 2,5 Mio. Euro ehrt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) jährlich herausragende wissenschaftliche Leistungen auf den verschiedenen Forschungsgebieten. In diesem Jahr geht die begehrte Auszeichnung an vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftler. Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises 2023 gehören auch zwei Wissenschaftlerinnen und ein Wissenschaftler aus der Bioökonomie-Forschung.

Mit Plasma Kornkäfer bekämpfen

Kornkäfter fressen sich in die Getreidehülle, legen im Korn ihre Eier ab und können ganze Ernten im Nachhinein vernichten. Die lichtscheuen Rüsselkäfer sind vor allem in Getreide- und Vorratslagern zu finden. Ist das Erntegut massiv befallen, entstehen „Wärmenester“. Dadurch steigt die Luftfeuchtigkeit und damit auch das Risiko, dass das Getreide von Pilzsporen befallen wird. Fachleute schätzen, dass durch den Schädlingsbefall bei gelagertem Getreide weltweit Schäden in Millionenhöhe entstehen.