Biotechnologie/Systembiologie

Mit Chitosan zu wasserabweisenden Textilien

Bei der Herstellung von Textilien werden bis heute Chemikalien genutzt, die Gesundheit und Umwelt gleichermaßen schädigen können. Dazu zählen auch per- und polyfluorierte Alkyls-stanzen (PFAS). Die sogenannten Ewigkeitschemikalien werden vor allem im Outdoor-Bereich verwendet, um das Textil mit wasser- oder schmutzabweisenden Eigenschaften auszustatten. Eine nachhaltige Alternative zu PFAS ist das Biopolymer Chitosan, das aus Krabbenschalen oder Insekten gewonnen wird.

Neue bioaktive Lebensmittel aus Reststoffen

Leinöl ist allgemein als nährstoffreiches Pflanzenöl bekannt. Es wird aus gepressten Leinsamen gewonnen und ist reich an ungesättigten Fettsäuren sowie Antioxidantien. Derzeit werden die Reststoffe der Ölproduktion, die Leinsamenpresskuchen, entsorgt. Forschende aus Deutschland und Polen sind jedoch überzeugt, dass diese vermeintlichen Abfälle ebenfalls wichtige Nährstoffe enthalten und damit eine vielversprechende Rohstoffquelle sind.

Mit Bakterien Biopestizide herstellen

Pestizide werden vor allem in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt, um Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten zu bewahren und Erträge zu sichern. So notwendig sie gegenwärtig auch noch sind: Umwelt und Artenvielfalt leiden darunter. Daher sind dringend nachhaltige Alternativen gefragt. Nachwuchsforschende der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) wollen genau das erreichen. In den kommenden fünf Jahren wollen sie erforschen, wie Bakterien auf biotechnologischem Weg ein ökologisch verträgliches Pestizid erzeugen können.

Mit mikrobiellen Zellfabriken zu nachhaltigen Chemikalien

Glykolat – auch Glycolsäure genannt – ist eine Basischemikalie und dient als Ausgangsstoff für die Herstellung von Konservierungsmitteln, Polymeren und Medikamenten. Bislang wird die Substanz aus fossilen, teils giftigen Rohstoffen gewonnen. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) in Dresden, der TU Chemnitz und der Universität Leipzig entwickeln im Projekt PhotoKon derzeit ein nachhaltiges Verfahren zur Glykolatgewinnung.

„Aerogele helfen bei der Dekarbonisierung“

Eine gute Dämmung ist entscheidend, um Energie in Gebäuden zu sparen. Doch herkömmliche Dämmmaterialien bestehen häufig aus fossilen Rohstoffen und sind schwer zu recyceln. Das Osnabrücker Start-up aerogel-it setzt hier auf biobasierte Rohstoffe. Das Team um Geschäftsführer Marc Fricke hat einen Hochleistungsdämmstoff auf Basis nachwachsender Rohstoffe entwickelt. Dieser besteht aus Aerogelen, die aus dem Pflanzenrohstoff Lignin hergestellt werden und den Energieverbrauch und damit die Kosten erheblich reduzieren.