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Bioökonomie im All und auf der Erde: Talk auf der MS Wissenschaft

Wo und wie können Bioökonomie und Weltraumforschung voneinander lernen? Anhand von drei Forschungsprojekten zeigen Fachleute, wie die beiden Felder sich gegenseitig inspirieren, welche Erkenntnisse wir aus der Forschung von der Erde ins All übertragen können und welche Technologien und Verfahren aus der Weltraumforschung das Leben auf der Erde erleichtern können. Unter anderem geht es dabei um Exoplaneten und die Suche nach außerirdischem Leben, Ernährung im Weltall und die Landwirtschaft der Zukunft.

Stickstoffmonoxid nutzende Bakterien kultiviert

Stickstoffmonoxid – kurz NO – ist ein Gas, das wichtig und tödlich zugleich für Lebewesen ist. Forschende spekulieren, dass es als Vorläufer des Sauerstoffs zu Urzeiten an der Entstehung von Leben beteiligt gewesen sein könnte. Allerdings schädigt es die Ozonschicht und kann zu Lachgas reagieren, einem starken Treibhausgas. Das reaktionsfreudige Stickstoffmonoxid ist auch ein Signalmolekül, das für viele Organismen giftig ist. Manche Mikroorganismen können sich jedoch von dem energiereichen Gas ernähren.

Uni Mailand (2023): Plastikmüll in Seen und Stauseen

Die am stärksten belasteten Seen übertrafen sogar die subtropischen Ozeanwirbel - eine Region, die als Sammelstelle für Mikroplastik und Müll in den Weltmeeren gilt. Die Untersuchungen ergaben, dass 45% der Seen mit mehr als einem Partikel pro Kubikmeter belastet waren. Einige der am stärksten betroffenen Seen, wie der Lago Maggiore in Italien, der Luganer See in der Schweiz und der Lake Tahoe in den USA, werden auch als Trinkwasserquellen genutzt.

Impulse für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Deutschland hat bereits am 4. Mai alle verfügbaren Ressourcen für dieses Jahr verbraucht. Das geht aus Berechnungen der gemeinnützigen Organisation Global Footprint Network hervor, die jedes Jahr für jedes Land einen nationalen und einen globalen Erdüberlastungstag – den sogenannten Earth Overshoot Day – ermittelt. Ein „weiter so“ ist nicht möglich. Einen Ansatz zur Transformation bietet die Bioökonomie: Sie setzt nicht nur auf die effiziente Nutzung biologischer Ressourcen, sondern auch darauf, Produkte und Rohstoffe in Kreisläufen zu halten.

Earth Comission (2023): Sichere und gerechte Grenzen des Systems Erde

In ihrer Studie, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, schreibt die Gruppe um Johan Rockström vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), dass sieben von acht "sicheren und gerechten Grenzen" des Erdsystems bereits überschritten seien. Aus  Sicht der Forschenden gefährdet der Mensch mit seiner aktuellen Lebensweise die Stabilität und Belastbarkeit des Planeten.