In ihrer Studie, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, schreibt die Gruppe um Johan Rockström vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), dass sieben von acht "sicheren und gerechten Grenzen" des Erdsystems bereits überschritten seien. Aus Sicht der Forschenden gefährdet der Mensch mit seiner aktuellen Lebensweise die Stabilität und Belastbarkeit des Planeten.
Die Studie basiert auf dem Konzept der planetaren Grenzen und einem sicheren Handlungsraum der Zivilisation. Auf einer stabilen Erde gibt es Rückkopplungen, die Störungen abfedern. Ist dieses ausgleichende System nachhaltig gestört, drohen existenzielle und irreversible Schäden, etwa eine steigende Zahl von Todesfällen, die Vertreibung von Menschen, der Verlust von Lebensmitteln, Wasser oder Ernährungssicherheit sowie chronische Krankheiten, Verletzungen oder Mangelernährung.
Bei der Biodiversität sehen die Forschenden bereits zwei Grenzen überschritten, so würden Anforderungen an natürliche Vegetation und Wasserstand nicht erfüllt. Das Gerechtigkeitskonzept des neuen Ansatzes umfasst drei Aspekte der Gerechtigkeit bei der Nutzung der globalen Gemeingüter: gegenüber anderen Lebewesen und Ökosystemen, gegenüber den kommenden Generationen und gegenüber den global verteilten Angehörigen der heutigen Generation. Um das Wohlergehen der Menschen zu gewährleisten, ist laut Studie eine gerechte globale Umgestaltung und Transformation in den Bereichen Energie, Ernährung und Stadt notwendig, die auch den Armen zugutekommen muss.