Agrarwissenschaften

Zahlreiche neue Erbsenviren nachgewiesen

Weltweit führen Viruserkrankungen wichtiger Nahrungspflanzen immer wieder zu bedeutsamen Ernteausfällen. Vor vier Jahren wurde bekannt, dass die Gruppe der Leguminosen, also der Hülsenfrüchtler, vermehrt von neuen Virusarten befallen wird. Ein Forschungsteam des Julius-Kühn-Instituts (JKI) in Braunschweig nahm das zum Anlass, einen genauen Blick auf die deutschen Erbsenfelder zu werfen.

Feldstudie stützt Insektizid-Verbot

Insektizide aus der Gruppe der Neonicotinoide sind Studien zufolge für das Bienensterben verantwortlich. Drei von fünf solcher Präparate sind deshalb in der Europäischen Union für den Einsatz im Freiland verboten – zu Recht, wie jetzt eine internationale Studie unter Beteiligung der Universität Halle-Wittenberg (MLU) zeigt. Allerdings betreffen die Folgen des untersuchten Insektizids Clothianidin weniger die Honigbiene als vielmehr Wildbienen wie die Hummel.

Temperaturregler bei Kartoffeln entdeckt

29 Grad Celsius am Tag oder 27 Grad Celsius in der Nacht – dann ist es vorbei mit dem Kartoffelertrag. Das Nachtschattengewächs reagiert empfindlich auf Wärme und stellt bei zu hohen Temperaturen die Knollenbildung ein. Die ideale Produktivität entwickelt die Ackerpflanze bei 21 Grad Celsius am Tag und 18 Grad Celsius in der Nacht. In Zeiten des Klimawandels könnte das zu einem Problem werden. Doch jetzt haben Wissenschaftler den Temperaturregler der Kartoffel entdeckt und ausgeschaltet.

Gelbe Lupine zurück auf die Felder

Während die Blaue Lupine ihr Comeback feiert, ist die Gelbe Lupine hierzulande von den Feldern nahezu verschwunden. Der Grund: Die Pilzkrankheit Anthraknose brachte den Anbau von Lupinus luteus Anfang der 1990er Jahre zum Erliegen. „Der Pilz befällt die Leitgefäße der Pflanze und unterbricht dadurch die Nährstoffversorgung. Die Pflanze stirbt ab, was zu einem totalen Ernteausfall führen kann“, erklärt Brigitte Ruge-Wehling vom Julius Kühn-Institut (JKI).

Mit Algen salzige Abwässer reinigen

Die Nachfrage nach Makroalgen wächst weltweit: Die Wasserpflanzen werden als Lebensmittel und Futtermittel gezüchtet, aber ebenso wegen ihrer bioaktiven Inhaltsstoffe für die Herstellung von Kosmetika, Nahrungsergänzungsmitteln oder als Zusatzstoffe im Tierfutter genutzt. Besonders verbreitet ist die Algenzucht in China, wo die Alge Laminaria einen Schwerpunkt bildet.

Neues Petersilien-Virus entdeckt

Petersilie ist eines der beliebtesten Küchenkräuter. Sie ist reich an ätherischen Ölen und Vitamin C und bestens zum Verfeinern von Salaten und herzhaften Speisen geeignet. Doch die krautige Pflanze bereitet Gärtnern derzeit Probleme: Sie will nicht wachsen. Pflanzenvirologen vom Leibniz-Institut DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH in Braunschweig – haben nun die Ursache dafür gefunden. 

Wärmesensoren für den Bienenstock

Die Varroamilbe ist die größte Bedrohung für die westliche Honigbiene. Der winzige Parasit Varroa destructor ernährt sich von ihrer Körperflüssigkeit und befällt Larven im Bienenstock, so dass der Nachwuchs geschädigt wird und in Folge ganze Bienenstöcke verenden. „Etwa 18 Monaten nach dem ersten Befall ist ein Bienenstock tot, wenn nichts dagegen unternommen wird“, sagt Stanislav Balouchev vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung.