Neues Petersilien-Virus entdeckt

Neues Petersilien-Virus entdeckt

Braunschweiger Leibniz-Forscher haben aus zwergwüchsigen Petersilienpflanzen einen neuen Krankheitserreger identifiziert, der für die Wachstumsblockade verantwortlich ist.

Der neu beschriebene Virus lässt die grünen Stängel der krausen Petersilie gelb werden.
Petersilie wächst am Besten auf lehmhaltiger Erde.

Petersilie ist eines der beliebtesten Küchenkräuter. Sie ist reich an ätherischen Ölen und Vitamin C und bestens zum Verfeinern von Salaten und herzhaften Speisen geeignet. Doch die krautige Pflanze bereitet Gärtnern derzeit Probleme: Sie will nicht wachsen. Pflanzenvirologen vom Leibniz-Institut DSMZ – Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH in Braunschweig – haben nun die Ursache dafür gefunden. 

Neues Nanovirus stört Petersilienwachstum

Wie das Team um Björn Krenz und Stephan Winter im Fachjournal „Archives of Virology“ berichtet, ist für den sogenannten Zwergwuchs der Petersilie ein Virus verantwortlich, das in ähnlicher Art bisher eher Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen oder Linsen befallen hat. Bei dem neu entdeckten Virus handelt es sich um einen Erreger, den die Forscher mithilfe moderner Genom-Sequenzierungsmethoden als Nanovirus klassifizieren und der Familie der Nanoviridae zuordnen konnten. „Der Wirtskreis der Nanoviren hat sich also erweitert“, resümiert Pflanzenvirologe Björn Krenz.

Ernteverluste befürchtet

Das neue Virus trägt den Namen „parsley severe stunt-associated virus" (PSSaV). Die Forscher konnten es aus infizierten Pflanzen in einem Garten in Weddel, in der Nähe von Braunschweig, isolieren. Aber auch in anderen Teilen Deutschlands ist der Erreger mittlerweile zu finden. Die Forscher befürchten, dass eine weitere Ausbreitung zu Ernteverlusten und damit wirtschaftlichen Einbußen führen kann.

bb