Weinreben gegen Krankheiten impfen
Die Volkswagenstiftung unterstützt Max-Planck-Forscher bei der Entwicklung abbaubarer Nanoträgersubstanzen. Diese sollen Wirkstoffe freisetzen und so gezielt kranke Weinreben heilen.
In der Krebsmedizin werden sie bereits eingesetzt: Nanoträger, die mit Wirkstoffen beladen sind und diese punktgenau freisetzen, um Krebszellen zu attackieren. Forscher um Frederik Wurm vom Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPI) wollen diese Behandlungsmethode nun auch im Pflanzenschutz etablieren. Im Projekt „NanoProtect“ will das interdisziplinäre Team daher abbaubare Polymere und Nanoträgersubstanzen entwickeln, um bisher schwer zu heilende Pflanzenkrankheiten besser bekämpfen zu können.
Wirkstoffe passgenau einsetzen
„Die Nanoträger aus Polymeren ermöglichen uns, die Freisetzung von Wirkstoffen innerhalb der Weinpflanze ganz genau anzupassen, nur wenn die Pflanze infiziert ist, ähnlich wie eine Impfung für uns", sagte der Wissenschaftler Frederik Wurm. Zur Forschergruppe gehören neben dem MPI, das Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung gGmbH (IBWF) in Kaiserslautern sowie das Institut für Phytomedizin im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR) in Neustadt an der Weinstraße.
Förderung durch Volkswagenstiftung
Bei der Suche nach Heilmitteln für kranke Rebstöcke wird das NanoProtect-Team von der Volkswagenstiftung unterstützt. Das Vorhaben, das aus mehr aus 500 Bewerbern ausgewählt wurde, wird im Rahmen der Förderinitiative „Experiment!" mit insgesamt 120.000 Euro gefördert. Die Volkswagenstiftung ist mit einem Stiftungskapital von 2,9 Milliarden Euro die größte private Wissenschaftsförderin in Deutschland und eine der Größten in Europa. Mehr als 30.000 Projekte wurden seit ihrer Gründung 1961 unterstützt. Im Vorjahr wurde das Projekt „Living Foams“ zur Entwicklung lebender Schäume für die Medizin für die Förderung ausgewählt.
bb