Agrarwissenschaften

Südzucker-Tochter plant neue Proteinfabrik

Mit dem Trend zur pflanzlichen Ernährung gewinnt eine Nahrungspflanze an Bedeutung, die Jahrzehnte vergessen schien: die Ackerbohne. Bundesweit hat sich die Anbaufläche seit 2010 fast verzehnfacht und erreichte 2020 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit rund 56.500 Hektar einen neuen Rekordwert. Im Rahmen der Konzernstrategie 2026 PLUS will nun die Südzucker-Tochter Beneo ihre Anbauflächen für Ackerbohnen deutlich ausdehnen.

Mit Entengrütze zur kreislauffähigen Landwirtschaft

Noch bis vor kurzem hat sich kaum jemand für Wasserlinsen interessiert. Doch die grünen Schwimmpflanzen, im Volksmund auch Entengrütze genannt, haben erstaunliche Eigenschaften: Sie sind nicht nur reich an Nährstoffen wie Proteinen und damit für die Lebensmittel- und Futtermittelindustrie interessant. Sie vermehren sich zudem sehr schnell und können auch auf Schmutz- und Abwässern hervorragend gedeihen. Damit sind Wasserlinsen – ähnlich wie Algen – zu einem interessanten Kandidaten für die Bioökonomie und für Forschende geworden.

Vom Elstar zum Selstar

„Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern.“ Ob diese alte Weisheit tatsächlich stimmt, ist selbst unter Forschenden umstritten. Unstrittig ist aber: Äpfel sind gesund, denn sie sind reich an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 25 Kilogramm zählt der Apfel zum Lieblingsobst der Deutschen. Die Beliebtheit der Frucht zeigt sich auch beim Anbau: Auf über der Hälfte der Obstanbauflächen in Deutschland gedeihen Äpfel.

Zuckerrüben von Unkräutern befreien

Ob Kuchen oder Süßwaren: Zucker ist ein fester Bestandteil vieler Lebensmittel und aus dem Haushalt kaum wegzudenken. Der weiße kristalline Süßstoff wird aus Zuckerrohr, aber auch aus der heimischen Zuckerrübe gewonnen. Doch der Anbau der Zuckerrübe ist aufwendig und geht in einigen Regionen daher zurück. Der Grund: Unkräuter müssen regelmäßig entfernt werden. Im konventionellen Landbau werden Pestizide eingesetzt, die der Umwelt schaden. Im Öko-Landbau wird hingegen versucht, mit der Hacke die Plagegeister zu entfernen.

Gold für Getreidemilch aus Biertreber

Bier zählt hierzulande zu den beliebtesten alkoholischen Getränken. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 92 Litern belegt Deutschland nach Tschechien und Österreich noch immer Platz drei in Europa. Bei solch einem Bierkonsum entstehen entsprechend große Mengen Biertreber, die als Reststoff bei der Bierherstellung anfallen. Bisher wird der Reststoff vor allem als Futtermittel oder zur Biogasgewinnung genutzt. Zwei Studentinnen der TU Berlin haben eine andere Verwendung parat: Sie nutzen Biertreber als Rohstoff zur Herstellung von Gerstenmilch.

Wie nachhaltiger Fleischkonsum gelingen kann

Auch wenn sich immer mehr Menschen vegetarisch oder sogar vegan ernähren, sind Fleischprodukte für viele noch immer ein fester Bestandteil der täglichen Ernährung. Allein in der EU liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei rund 80 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Längst sind es nicht nur Umweltverbände, die sich für eine Reduzierung des Fleischkonsums starkmachen und auf die Folgen der Tierhaltung verweisen. Auch zahlreiche Studien haben ermittelt, dass weniger Fleischessen nicht nur gesund, sondern auch nachhaltig ist.

Pestizide in Gewässern schaden auch Tieren an Land

Pestizide in der Landwirtschaft sind seit langem umstritten: Sie schützen zwar wichtige Nahrungspflanzen vor Schädlingen und sichern so die Nahrungsmittelproduktion. Zugleich geht der Pestizideinsatz zu Lasten der Umwelt und schadet der Biodiversität. Längst sind Pestizide nicht nur dort zu finden, wo sie eingesetzt werden. Ein Teil dieser chemischen Verbindungen gelangt vom Feld auch in nahegelegene Gewässer, wo unter Wasser lebende Tiere mit den Schadstoffen belastet werden.

Mehr Bienen und Bohnen bei diversen Äckern

Bienen und Hummeln sind als Bestäuber wichtige landwirtschaftliche Gehilfen. Sie sichern das Überleben vieler Pflanzen und fördern gleichfalls die Biodiversität. Besonders für die Produktion von Nahrungspflanzen sind die natürlichen Bestäuber essenziell. Wo jedoch weder Nahrung noch Nistplätze zu finden sind, haben Biene und Co. kein Auskommen und bleiben weg, was wiederum die Erträge schmälert.

Chinaschilf als klimafreundliche Bioethanol-Quelle

Bioethanol ist als Kraftstoff oder Kraftstoffbeimischung eine biobasierte Alternative zu erdölbasierten Kraftstoffen. Ein europäischer Forschungsverbund unter Beteiligung der Universität Hohenheim hat ein Versuchsprojekt entwickelt, dessen Prozess sogar klimafreundlicher als bloß klimaneutral sein soll. Im Mittelpunkt stehen das Riesengras Miscanthus × gigantheus und die Speicherung von Kohlendioxid (CO2).