Produkte aus zellbasiertem Fisch marktreif

Produkte aus zellbasiertem Fisch marktreif

Das Food-Tech-Start-up Bluu Seafood präsentiert mit Fischstäbchen und Fischbällchen erste Produkte, die direkt aus kultivierten Fischzellen hergestellt wurden.

Fischstäbchen von Bluu Seafood aus Forellenzellen und pflanzenbasierten Proteinen
Fischstäbchen von Bluu Seafood aus Forellenzellen und pflanzenbasierten Proteinen

Die Überfischung der Meere ist ein globales Problem. 33 % der kommerziell genutzten Fischbestände sind nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF davon betroffen. In Europa ist es noch dramatischer: Im Mittelmeer und im Schwarzen Meer gelten demnach sogar 62,2 % der Bestände als überfischt. Derweil steigt die Nachfrage nach Fisch jedoch weiter an. Das Food-Tech-Start-up Bluu Seafood will mit Produkten aus kultivierten Fischzellen die überfischten Meere wieder ins Gleichgewicht bringen. Das 2020 in Berlin gegründete Unternehmen hat mit Fischstäbchen und Fischbällchen nun erste zellbasierte Fischprodukte zur Marktreife gebracht.

Zulassungen für zellbasierte Fischprodukte beantragt

„Mit der Fertigstellung erster Produkte haben wir nach weniger als zwei Jahren operativer Arbeit sichtbare Ergebnisse vorzuweisen. Damit sind wir offiziell das erste Unternehmen in Europa, das kultivierten Fisch herstellt. Wir arbeiten eng mit den Zulassungsstellen zusammen, damit der Weg für die Markteinführung frei wird, und nutzen die Zeit, um uns auf die Skalierung zu konzentrieren“, so Gründer und Geschäftsführer Sebastian Rakers.

Erste Markteinführung Ende 2023 erwartet

Aktuell werden die Genehmigungsverfahren für die marktreifen Produkte angeschoben. Mit einer ersten Zulassung und Markteinführung rechnet das Unternehmen in Singapur bis Ende 2023, da dort der Zulassungsprozess am weitesten vorangeschritten ist. Darüberhinaus werde die Zulassung in den USA, in Großbritannien und in der EU beantragt, heißt es.

Fischfilets und Sashimi in der Entwicklung

Die von Bluu Seafood entwickelten Fischprodukte basieren auf Forellen‐ und Lachszelllinien und werden ohne tierisches Serum im Bioreaktor gezüchtet. Daneben wurden die Produkte mit pflanzlichen Proteinen angereichert, um dem Original möglichst nah zu kommen. Neben Fischstäbchen und Fischbällchen arbeitet das Unternehmen eigenen Angaben zufolge bereits an komplexeren Produkten wie Fischfilets und Sashimi. „Mit Bluu Seafood können wir einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit tierischem Eiweiß leisten, der einen ressourcenschonenden Umgang mit unseren Meeren erlaubt und so hoffentlich auch die Biodiversität in diesem für uns alle wichtigen Lebensraum fördert“, betont Rakers.

Mit seiner Expertise bei der Entwicklung und Produktion von zellbasiertem Fisch konnte Bluu Seafood im vergangenen Jahr führende internationale Investoren und Partner gewinnen.

bb