Agrarwissenschaften

Erste Klimabilanz für Torfmoos-Paludikultur

Jahrzehntelang wurden Moore gezielt zur Landgewinnung trockengelegt. Nur etwa fünf Prozent der Landfläche Deutschlands sind noch Moore. Mit der Trockenlegung wurde nicht nur der Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere zerstört, sondern auch ein wichtiger CO2-Speicher. Bund und Länder haben sich daher vor zwei Jahren darauf verständigt, mehr als 330 Mio. Euro in den kommenden Jahren in Projekte zum Moorbodenschutz zu investieren. Dabei geht es vor allem um die großflächige Wiedervernässung entwässerter Moore.

Die guten Mitbewohner

Im Jahr 1845 ereilte Irland eine große Hungersnot und führte zur größten Auswanderung in der Geschichte des Landes. Ursache war der Ausfall der Kartoffelernte infolge von Infektionen mit dem Krankheitserreger Phytophthora infestans. Auch heute noch gefährden diese und andere Eipilze weltweit Ernten, ebenso wie andere Pilzkrankheiten und Fadenwürmer. In den meisten Fällen gibt es heute chemische Pflanzenschutzmittel, die die Erträge retten können. Doch die ökologischen und gesundheitlichen Folgen vieler Pestizide sind hinlänglich bekannt.

Food4future: Umfrage zur Zukunft unseres Essens gestartet

Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie die Zukunft unseres Essens aussehen wird – weder was genau wir essen werden, noch wo und von wem unsere Nahrung angebaut wird. Werden neue Proteinquellen wie Algen und Grillen auf unserem Speiseplan stehen? Werden wir den individuell auf uns zugeschnittenen Ernährungsempfehlungen einer App folgen? Wird unser Essen in unmittelbarer Nähe unseres Zuhauses produziert werden? Antworten versucht das bundesweite Forschungsprojekt „food4future“ zu finden.

Pflanzenwurzeln für Bodenleben in den Tropen wichtiger als gedacht

Abgestorbene Blätter sind ein wichtiger Lebensraum und Nahrung für Millionen kleiner Lebewesen. Doch anders als bislang gedacht, sind sie für das Leben unterhalb der Oberfläche weitgehend bedeutungslos. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen konnte nachweisen, dass die Zahl der Bodenlebewesen entscheidend davon abhängt, ob es dort lebende Wurzeln und deren Stoffwechselprodukte gibt.

IGZ (2023): Potenzial menschlicher Exkremente als Dünger

Pflanzen brauchen Stickstoff zum Wachsen. Die konventionelle Landwirtschaft setzt daher meist auf Kunstdünger, die Ökosystem und Umwelt belasten können. Im Ökolandbau sind synthetische Dünger verboten. Eine aktuelle Studie des IGZ zeigt, dass Düngemittel aus menschlichem Urin beim Gemüseanbau ebenso gute Ergebnisse bringen wie etablierte Dünger für den biologischen Landbau.

Das kann Bioökonomie!

Für eine nachhaltige Zukunft müssen wir umdenken und unsere Ökonomie transformieren, unsere Wertschöpfung verändern. Wie wäre eine Wirtschaft, die die Ressourcen unserer Erde schont? Die die Natur zum Vorbild nimmt und mit cleveren Lösungen einen nachhaltigen Wandel ermöglicht? Das kann Bioökonomie! Forscherinnen und Forscher erschließen neues Wissen und arbeiten an innovativen Technologien für ein nachhaltiges Wirtschaften. Die beeindruckende Vielfalt der Ansätze zeigt dieser Film.

Genomanalyse zeichnet Herkunft und Geschichte der Weinrebe nach

Züchtung und Anbau von Weinreben haben die Entstehung der europäischen Zivilisationen stark geprägt, aber woher die Rebe stammt und wie sie sich verbreitete, ist bisher umstritten. In einem umfassenden Genomprojekt klärten Forschende der chinesischen Yunnan Agricultural University Ursprung und Weg des Weines von der Wildrebe zur heutigen Kulturform mithilfe Tausender Rebengenome, die entlang der Seidenstraße von China bis Westeuropa gesammelt und analysiert wurden. Die Wildrebensammlung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) spielte hier eine wichtige Rolle.

Potenziale des präzisen Pflanzenbaus im Blick

Feldroboter, die Unkraut jäten und den Nährstoffgehalt im Boden ermitteln, oder Drohnen, die Pflanzenkrankheiten aufspüren: Moderne Feldtechnik mit hochsensiblen Sensoren und Kameras haben die Arbeit in der Landwirtschaft vielerorts schon jetzt ein Stück effizienter und nachhaltiger gemacht. Die Technologien, die im sogenannten Präzisionspflanzenbau zum Einsatz kommen, arbeiten jedoch meist isoliert. Aufgrund solcher Insellösungen lässt sich der tatsächliche Nutzen nur schwer bewerten, da Daten fehlen. Hier setzt das Projekt DigiMax-PA an.