Ob Kokain, Heroin oder Amphetamine: Drogen sind eine Gefahr. Nicht nur für diejenigen, die sie konsumieren und dabei gesundheitliche Folgeschäden oder Abhängigkeit riskieren. Gefährdet ist oft auch das Umfeld, zum Beispiel im Straßenverkehr. Seit mehreren Jahren schon steht der deutschen Polizei ein biotechnologischer Schnelltest zur Verfügung, mit dem insgesamt zehn verschiedene Rauschmittel nachgewiesen werden können. Statt einer aufwändigen Blutuntersuchung ist hier nur noch ein Speichelabstrich notwendig.
Ideengestalter am Werk
Ein Hotspot des Berliner Start-up-Booms, die Factory, war in diesem Jahr Schauplatz der sechsten „Innovationsakademie Biotechnologie“. Der exklusive Workshop – eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) – fand vom 19. bis 20. November im Rahmen der „Gründerwoche Deutschland“ statt. 50 findige Gründungswillige, Wirtschaftsexperten und Designer waren dabei, um in bunt gemischten Teams neue Ideen für biotechnologische Produkte oder Dienstleistungen zu suchen.
Rotwild-Tuberkulose: Schleichende Gefahr im Visier
Die Wildtier-Tuberkulose ist eine schleichende Krankheit: Von der Ansteckung bis zum Ausbruch vergehen oft Monate oder Jahre. Genügend Zeit, in der die Krankheit vom Wild- auf ein Nutztier überspringen kann. Wegen der zunehmenden Beliebtheit von Rohmilchprodukten könnte die Tierkrankheit dann – zum Beispiel über infizierte Kühe –auch für den Menschen zur Gefahr werden. Im Rahmen des europäischen Netzwerks EMIDA hatten Forscher aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz das Auftreten von Tuberkulose bei Rotwild in den gefährdeten alpinen Regionen untersucht.
Evolution für den Roggen
Im Julius Kühn-Institut (JKI) in Groß-Lünewitz spielt in den kommenden drei Jahren der Roggen eine große Rolle. Im Forschungsprojekt RYE-SELECT untersuchen Molekularbiologen das Erbgut der bedeutenden Getreidesorte, um gezielter als bisher Sorten mit besseren Eigenschaften züchten zu können. Der Startschuss für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderinitiative "Pflanzenbiotechnologie der Zukunft“ mit knapp zwei Millionen Euro geförderte Verbundvorhaben fiel im Oktober.
Mit Zimtsäure gegen Bazillen
Wer mag sich da noch gerne das Gesicht eincremen? Konservierungsstoffe in Kosmetikprodukten wie Formalin oder Parabene verlängern zwar die Haltbarkeit der Creme und verhindern das Wachstum von unerwünschten Bakterien und Pilzen, doch leider rufen sie häufig Allergien und Unverträglichkeiten hervor und wirken im schlimmsten Fall sogar krebserregend. Eine Alternative zu chemisch synthetisierten Konservierungsmitteln könnte die natürlich vorkommende Zimtsäure sein.
Mit molekularer Diät zur Höchstleistung
Bakterien für ihren Einsatz in der biotechnologischen Produktion zu trimmen, ist ein kniffliges Unterfangen. Mal produzieren die Mikroben ein gewünschtes Enzym, ein anderes Mal wiederum nicht. Der Grund für dieses oft widerspenstige Verhalten bleibt dem Forscher oft verborgen.
Edle Einzeller-Öle aus Abwasser
Klärschlämme, Abwässer und Abfälle – in der Industrie und in Siedlungen fallen riesige Mengen an sogenannten Restströmen an. In ihnen steckt jede Menge Kohlenstoff – bislang wird dieser jedoch kaum genutzt. Dabei ist Kohlenstoff ein elementarer Baustein für Chemikalien. Auf diese Verwertung hat es die strategische Allianz „ZeroCarbonFootprint – ZeroCarbFP" abgesehen.
Ernährung
Mit rund 6.000 Unternehmen und 645.000 Beschäftigten gehört die Ernährungsindustrie zu den größten Industriezweigen in Deutschland. Der Gesamtumsatz lag nach Angaben der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) im Jahr 2023 bei rund 230 Mrd. Euro. Die Branche ist stark durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägt, 90 % der Branchenunternehmen haben weniger als 250 Beschäftigte.
Energie
Mit der Energiewende will die Bundesregierung den Anteil der erneuerbaren Energiequellen deutlich steigern. Damit die Energieversorgung trotzdem zuverlässig, sicher und bezahlbar bleibt, hat die Bundesregierung den Energie- und Klimafonds (EKF) eingerichtet, um Projekte zu erneuerbaren Energien, zum nationalen und internationalen Klima- und Umweltschutz sowie zu Elektromobilität und Energieeffizienzinvestitionen (einschließlich Gebäudesanierung) zu fördern.
Fitnessprogramm für eine altgediente Mikrobe
Corynebacterium glutamicum ist seit gut 50 Jahren ein echtes Arbeitstier der Biotechnologie – es produziert jedes Jahr 2,3 Millionen Tonnen des Geschmacksverstärkers Glutamat. Doch das Potenzial der vielseitigen Mikrobe ist noch lange nicht ausgeschöpft. Die Wissenschaftler des Projekts „FlexFit“ wollen die Fähigkeiten des Bakteriums weiter verbessern, um Produkte noch effizienter zu erzeugen. Hierfür haben sich Mikrobiologen, Biochemiker, Ingenieure und Systembiologen im Rahmen der Förderinitiative GenoMik-Transfer zusammengeschlossen.