Innovationen für grüne Textilien gesucht

Sei es beim Färben und Imprägnieren von Kleidung oder bei der Faserherstellung: Noch immer werden in der Textilindustrie fossile Rohstoffe und Chemikalien eingesetzt, die Mensch und Umwelt gleichermaßen belasten. Mit Blick auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz drängen jedoch nachhaltige Lösungen auf den Markt. Produkte aus recycelten Polyesterfasern, Reststoffen aus der Lebensmittelindustrie, Hightech-Fasern aus biotechnologisch hergestellter Spinnenseide oder Farbstoffe aus Algen sind nur einige innovative Beispiele.

Neues Graduiertenkolleg zur Phosphor-Rückgewinnung aus Klärwasser

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stellt der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) über die kommenden fünf Jahre 8,6 Mio. Euro zur Verfügung. Mit dem Geld soll das Graduiertenkolleg WERA (Wertstoff Abwasser) entstehen. Darin werden Nachwuchsforschende vor allem Wege entwickeln, um den Phosphorgehalt in kommunalem Abwasser vom Zulauf bis zum Ablauf um den Faktor 100 zu senken.

TU Berlin (2023): Akzeptanz von Insekten als Lebensmittel erhöhen

Um die wachsende Bevölkerung zu ernähren, müssen alternative Eiweißquellen sowohl für Lebens- als auch für Futtermittel erschlossen werden. Geeignet wären Insekten. Sie sind reich an Proteinen, Mineralien und Vitaminen. Ihre Produktion ist weniger belastend für die Natur als die Haltung von Rindern und Schweinen. So benötigt die Produktion von einem Kilogramm Mehlwürmern nur 10% der Fläche, die für ein Kilogramm Rindfleisch gebraucht wird.

Berlin: Industrielle Biotechnologie trifft Foodtech

Die Zahlen sprechen für sich: Deutschland war 2022 mit 1,9 Mrd. Euro der mit Abstand größte Absatzmarkt für Proteinlebensmittel, die ohne Tiere produziert werden. Die sonst bei Lebensmittelinnovationen skeptischen Deutschen sind offen für durch optimierte Mikroorganismen und zellbasiert hergestellte Milchprodukte, Fisch und Käse. Gut 60 % der über 25-Jährigen und knapp 80 % der unter 25-Jährigen wollen sie aktuellen Umfragen zufolge zumindest probieren.

ATB Potsdam: Schub für Mikrobiom-Forschung

Ob Bakterien, Pilze oder Mikroalgen: Mikroorganismen sind allgegenwärtig und von entscheidender Bedeutung für Klima, Umwelt und Gesundheit. Sie sind aber auch die Produktionsorganismen in der industriellen Biotechnologie und damit wichtige Kandidaten auf dem Weg zu einer nachhaltigen Bioökonomie. Durch die gezielte Beeinflussung von Mikroben können bioökonomische Prozesse optimiert, ihre Produktivität gesteigert und der Ressourceneinsatz reduziert werden. Am Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V.

10 Jahre Bioökonomie International

Vor zehn Jahren startete das Bundesforschungsministerium die Fördermaßnahme "Bioökonomie International". Zum Jubiläum der erfolgreichen Initiative für globale Forschungsallianzen gibt es einen informativen Dreierpack: eine neue BMBF-Broschüre, ein Themendossier und die Konferenz am 14. November in Bonn.