Biobasierte Klebstoffe für die Verpackungsindustrie

Zahlreiche Alltagsprodukte – von Zahnpasta über Frühstücksflocken bis hin zu Elektronikartikeln – werden in sogenannten Faltschachteln verpackt. Sie bestehen in der Regel aus Papier und Pappe und lassen sich gut recyceln. Wenig nachhaltig sind jedoch die hier verwendeten Klebstoffe, die meist aus fossilen Rohstoffen bestehen. Im Projekt SUGRA will ein Team des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP gemeinsam mit Industriepartnern den Weg für umweltfreundliche und nachhaltige Verpackungen ebnen.

Grünalgen als Anpassungskünstler

Mikroorganismen spielen eine Schlüsselrolle in der Bioökonomie – von der nachhaltigen Energiegewinnung bis zur Entwicklung neuer Materialien. Daher ist es essenziell, ihren Stoffwechsel zu verstehen und weiter zu optimieren. Forschende der Friedrich-Schiller-Universität und der Leibniz-Institute in Jena haben herausgefunden, wie stark die Grünalge Chlamydomonas reinhardtii ihren Stoffwechsel anpassen kann – allein durch neue Anzuchtbedingungen, ohne dass ein Eingriff in das Erbgut notwendig ist.

„Algen bieten vielfältige Möglichkeiten für eine industrielle Nutzung“

Algen sind nicht nur Überlebenskünstler, sondern auch Multitalente mit großem Potenzial für die Bioökonomie. Als Leiterin des Kompetenzzentrums Mikroalgenbiotechnologie der Hochschule Anhalt will Carola Griehl dieses Potenzial nutzen, um einen möglichst großen Teil der immer knapper werdenden Erdölressourcen durch Algen zu ersetzen. Dafür ist die promovierte Chemikerin stets auf der Suche nach neuen Stämmen, um das Algen-Portfolio zu erweitern und für neue biobasierte Produkte in der Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik-, Agrar- und Chemieindustrie nutzbar zu machen.

Mit Bakterien und Elektronenstrahlen zu nachhaltigen Baustoffen

Die Entwicklung neuer biobasierter und nachhaltiger Materialien zur dauerhaften Bindung von Kohlendioxid (CO₂) ist ein zentraler Ansatz in Forschung und Entwicklung. Besonders im Bausektor steigt der Bedarf an biobasierten Alternativen, da die Zementindustrie zu den größten Verursachern von Treibhausgasemissionen zählt. Eine vielversprechende Strategie zur Dekarbonisierung ist daher die Entwicklung von CO₂-reduzierten Zementen.

Wachstumsschub für kakaofreie Schokoladenproduktion

Eine Schokolade ohne Kakao und Palmöl war bis vor kurzem undenkbar. Mit Choviva hat das bei München ansässige Start-up Planet A Foods ein Schokoladenalternative entwickelt, die nicht nur ohne Kakao und Palmöl auskommt, sondern bei der Herstellung auch große Mengen CO₂ einspart. Nun konnte das 2021 gegründete Unternehmen in Planegg 30 Mio. US-Dollar im Rahmen einer Serie-B-Finanzierungsrunde einwerben, um die Produktion der kakaofreien Schokolade weiter zu steigern.

Bioökonomie erleben: Zu Besuch auf dem Innohof

Wie sieht der Bauernhof der Zukunft aus? In unserm Format „Bioökonomie erleben“ ist Reporterin Margarita dieses Mal zu Besuch auf dem Leibniz-Innovationshof (InnoHof) in Brandenburg. Sie lernt zwei innovative Projekte kennen und erfährt, wie mithilfe modernster Technologien wie Sensoren, Drohnen und KI die Landwirtschaft nachhaltiger und effizienter gestaltet werden kann.