Blick in die Zukunft der Energiepflanzen

Was passiert, wenn immer mehr Land für den Anbau von Energiepflanzen genutzt wird? Wie verändert ein höherer Anteil an Bioenergie die Energiewirtschaft? Was kann getan werden, um unsere begrenzten Ressourcen Energie, Land, Wasser und Nährstoffe effizienter zu nutzen? Statt Tarotkarten und Pendel benutzt das Team um Christine Rösch seriösere, aber nicht weniger spannende Methoden, um Dinge vorherzusagen. Die ITAS-Wissenschaftler entwerfen Zukunftsbilder und untersuchen die Effekte neuer Technologien und Entwicklungen in diesen Szenarien.

Krabbenschalen für den Pflanzenschutz

Zusammen mit indischen Projektpartnern wollen Forscher der Universität Münster ein besonders umweltfreundliches und preisgünstiges Pflanzenschutzmittel herstellen. Dafür nutzen sie Chitosan, ein aus Krabbenschalen gewonnener Naturstoff. Das fertige Produkt soll indischen Teefarmern ebenso zugute kommen wie deutschen Kartoffelbauern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das deutsch-indische Vorhaben in den kommenden vier Jahren mit mehr als 1,2 Millionen Euro.

Auf der Suche nach dem Gedächtnis der Pflanze

Die Potsdamer Biologin ist von der praktischen Bedeutung ihrer Arbeit überzeugt. „Die Sommer werden immer heißer und trockener, da ist es kein Wunder, dass die Stressresistenz in der Züchtungsforschung eine immer größere Rolle spielt.“ Das sieht die Alexander von Humboldt-Stiftung ähnlich und fördert deshalb die Forschung der Molekularbiologin an der Universität Potsdam für die nächsten fünf Jahre mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis. Mit dem Preisgeld von rund 1,5 Millionen Euro finanziert Bäurle ihre neue Arbeitsgruppe.

Jongliert Milliarden von DNA-Bausteinen

„Die Entschlüsselung des Genoms von Nutzpflanzen wie Gerste und Weizen ist eine der großen Herausforderungen für die Bioinformatiker,“ erklärt Klaus Mayer, Gruppenleiter der 12-köpfigen Arbeitsgruppe „Pflanzliche Genomforschung“ am Institut für Bioinformatik und Systembiologie am Helmholtz-Zentrum München. „Das Genom des Weizens ist mit seinen 15 Gigabasen – das entspricht 15 Milliarden DNA-Bausteinen - ungefähr fünf mal so groß wie das menschliche Genom“, so der Forscher.