T-Shirt

Ein idealer Rohstoff für nachhaltige Textilien

Beim Normalverbraucher landen die Reste des gebrühten Kaffees bestenfalls in der Biotonne. Dabei haben sie erstaunliche Eigenschaften: Kaffeesatz nimmt schlechte Gerüche auf, trocknet schnell und schützt vor UV-Strahlen. Ein idealer Rohstoff also, um nachhaltige Textilien für Profi- und Freizeitsportler zu entwickeln.

Autoreifen

Löwenzahn statt Naturkautschuk

Weil Naturkautschuk auch bei tiefen Temperaturen elastisch ist, fertigen Autozulieferer daraus Gummi für Winterreifen. Bisher dient der Milchsaft des subtropischen Kautschukbaums als Rohstoff. Die Baumplantagen werden jedoch von einem Pilz bedroht, weswegen der Weltmarktpreis schwankt. Eine Alternative bietet der Russische Löwenzahn. Er gedeiht in unseren Breiten – auch auf Flächen, die für den Ackerbau ungeeignet sind.

Hautcreme

Die Mechanismen der Natur imitieren

Enzyme sind wahre Multitalente der Natur: Als Biokatalysatoren beschleunigen sie natürliche Prozesse und können viele unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Deswegen sind sie auch als Inhaltsstoff für Gesicht- und Körpercremes zunehmend interessant: Kosmetikhersteller nutzen die Eigenschaften der Enzyme vor allem für Anti-Aging-Produkte. Manche tragen dazu bei, dass Falten geglättet werden. Andere lösen Verunreinigungen aus der Haut.

Trinkflaschen

BIO-PET in Trinkflaschen

Bioplastik aus nachwachsende Rohstoffen kommen bei unterschiedlichsten Produkten zum Einsatz. Sehr häufig werden sie bereits in der Lebensmittelindustrie eingesetzt - zum Beispiel bei Trinkflaschen. Normalerweise bestehen diese aus dem Kunststoff PET (Polyethylenterephtalat). Dieses Polymer wird aus zwei verschiedenen chemischen Bausteinen hergestellt, zu denen das Monoethylenglycol (MEG) gehört.

Speiseeis

Lupinen als veganer Proteinlieferant

Schon lange war bekannt, dass Lupinen dem Boden gut tun: Als Stickstoffsammler düngen die hierzulande heimischen Pflanzen den Boden. Doch inzwischen sind sie auch für die Nahrungsmittelindustrie interessant, denn sie bilden sehr eiweißreiche Samen und können als Proteinlieferant in zahlreichen veganen Produkten eingesetzt werden.

Smartphone

Bessere Halt- und Bruchfestigkeit

Fällt das Handy, splittert häufig das Display. Mit diesem Problem hat sich der japanische Hersteller von Mobiltelefonen beschäftigt und das erste Handy mit biobasiertem Kunststoff-Touchscreen hergestellt. Der Weg dorthin war jedoch nicht einfach. Zwar gab es zahlreiche transparente Kunststoffe als Ersatz für das bislang verwendete Glas, diese waren allerdings nicht widerstandsfähig genug, um das Glasdisplay zu ersetzen.

Sessel

Umweltfreundlicher Gerbstoff

Bei der industriellen Herstellung von Leder kommen normalerweise Gerbstoffe auf Basis von Schwermetallsalzen wie Chrom zum Einsatz. Eine natürliche und umweltschonendere Alternative bieten Olivenblätter. Sie enthalten sekundäre Inhaltsstoffe, die die Pflanzen eigentlich für die Abwehr von Fraßschädlingen einsetzen. Diese bilden die Basis für ein biologisch abbaubares Gerbmittel.

Mit zellfreien Biosynthesen auf Kurs

Stefan Kubick begeistert sich schon seit vielen Jahren für Proteine, insbesondere für jene Eiweißmoleküle, die in Zellmembranen eingebettet sind. Diese im Labor herzustellen, gilt allerdings als extrem aufwendig. Doch der 48-jährige Biotechnologe, Abteilungsleiter am Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in Potsdam, verfolgt einen neuen Weg, für den man nicht länger lebende Zellen einsetzen muss: Er lässt Teile der Eiweiß-Produktionsmaschinerie im Reaktionsgefäß die Arbeit erledigen.

Zellsystem als Alternative zum Tierversuch

Tobias May ist mit Leib und Seele Forscher. Seine Passion die Zelllinien-Entwicklung. Dass der gebürtige Niedersachse irgendwann seine eigene Firma haben würde, war für ihn noch vor zehn Jahren weder gewollt noch vorstellbar. Seit 2011 ist der promovierte Biochemiker Mitgeschäftsführer des Braunschweiger Start-ups Inscreenex, einer Ausgründung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI). Das Start-up bietet von ihm entwickelte neuartige gewebsähnliche Zellkulturen zur Wirkstoffidentifizierung an.