Pfropfung bringt neue Pflanzenart hervor

Wie Potsdamer Pflanzenphysiologen berichten, können Pflanzen ihr gesamtes Erbgut auf ungeschlechtlichem Weg an einen Partner übertragen. Entgegen bisherigen Annahmen kann es zum Austausch und zur Neukombination von Erbinformationen aus dem Zellkern kommen, wenn zwei Pflanzen unterschiedlicher Arten miteinander verwachsen. Beide Elternpflanzen können dabei ihre vollständigen Chromosomensätze an die Nachkommen weitergeben.

Frankfurter Turbohefen vergären Abfälle zu Biosprit

Hefen sind Leistungsträger der Biotechnologie: Da sie Zucker aus Biomasse zu Ethanol vergären können, sind sie nicht nur bei Biokraftstoffherstellern gefragt. Das Dilemma: Hefen schmeckt der Zucker Glucose besser als die aus Pflanzenresten gewonnene Xylose. Deshalb vergären sie den Abfallzucker erst dann zu Bioethanol, wenn es keine Glucose mehr gibt. Dieses mehrstufige Vorgehen verlängert die Produktionszeiten und verursacht höhere Kosten.

Mit Mikroben nach Seltenen Erden schürfen

Erste Erfolgsmeldung aus der vom Bundesforschungsministerium geförderten strategischen Allianz ZeroCarb FP:  Das Biotech-Unternehmen Brain AG und die Seltenerden Storkwitz AG (SES) vertiefen ihre Kooperation zur biotechnologischen Gewinnung von Seltenen Erden. Während Brain die entsprechenden Mikroorganismen zur Verfügung stellt, liefert der Bergwerksbetreiber SES die im Bergbau anfallenden metallhaltigen Wässer. Außerdem hat Brain Anteile an dem sächsischen Partnerunternehmen erworben.

Türsteher-Proteine in Pflanzenzelle entdeckt

Pflanzenzellen gleichen einer Dockingstation: Ständig wollen Nährstoffe, Signalmoleküle oder Viren in die Zellen hinein. Aber nicht alle werden durchgelassen. Ein Forscherteam um Staffan Persson vom Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie in Golm hat nun einen bisher unbekannten Proteinkomplex identifiziert, der bei diesem Prozess eine wichtige Rolle als Türsteher spielt.

Glasnadel mit Nanoporen fasziniert Ingenieure

Wissenschaftler nehmen die Natur oft zum Vorbild, um Probleme zu lösen. Manchmal geschieht das auch zufällig, wie Max-Planck-Forscher jetzt erlebt haben. Bei der Untersuchung des Glasstabes, auf dem der Meerschwamm Monorhaphis chuni lebt, entdeckten die Forscher erstmals in der Natur eine Struktur, die der von porösen Nanomaterialien ähnelt, die bereits künstlich für die Biomedizin oder Chemie hergestellt werden.

Mikroben-Mix an Pflanzenwurzeln vermessen

Im Erdboden ist Teamwork gefragt: Pflanzen beherbergen in und auf ihren Wurzeln bakterielle Lebensgemeinschaften, die ihnen zu Diensten sind. Klaus Schläppi und Paul Schulze-Lefert vom Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln haben beobachtet, dass diese Lebensgemeinschaften erstaunlich stabil sind und im Kern aus wenigen Bakterienfamilien bestehen. Deren Zusammensetzung hängt von der Zugehörigkeit zu einer Pflanzenfamilie und den Standortvorlieben der Pflanzen ab.

Debatte um Forschungskurs für die Äcker der Welt

Hohe Nahrungsmittelpreise, Bevölkerungsexplosion, schrumpfende Ressourcen, Klimawandel: Die Landwirtschaft berührt viele der Mega-Probleme unserer Zeit. Wie kann Agrarforschung helfen, diese Herausforderungen besser in den Griff zu bekommen? Wie sollte eine zeitgemäße, international ausgerichtete Agrarforschung aussehen? Über solche Fragen wurde am 15. Januar bei einer Podiumsdiskussion gesprochen, zu der die Wissenschaftspressekonferenz (WPK) nach Berlin geladen hatte.