1000 Studiengänge zu Biowissenschaften bundesweit

Verblüffende wie verwirrende Vielfalt an den Hochschulen: Derzeit gibt es in Deutschland 1011 biowissenschaftliche Studiengänge. So viele hat zumindest der Biologen-Verband VBIO zum Beginn des Wintersemesters 2014/2015 in seinen Online-Studienführern aufgelistet. Demnach gibt es hierzulande 387 Bachelor- und 624 Master-Studiengänge. Die imposanten Zahlen dokumentieren die gestiegene Relevanz der Biowissenschaften.

Synthetische Biologie: Künstliche Zelle, die sich bewegt

Schon lange haben Bioingenieure die Absicht, künstliche Zellen zu schaffen – sei es, um Wirkstoffe und Biomaterialien herzustellen oder die Zellen eines Tages für die regenerative Medizin zu nutzen. Biophysiker der Technischen Universität München sind nun gemeinsam mit US-Forschern einen entscheidenden Schritt weiter gekommen: Dem Team um Andreas Bausch  ist es erstmals gelungen, ein einfaches zellähnliches Modell zu erzeugen, das sich von allein bewegt und verformt.

Bionik: So haften Spinnfäden bombenfest

Spinnenfäden sind ein faszinierendes Naturmaterial: sie sind leicht und fein, und dabei enorm belastbar und reißfest. Materialforscher wollen den strukturellen Aufbau und die Bauweise dieser Fäden in Detail verstehen. Bioniker aus Kiel haben dazu die Haftfähigkeit und die Zugfestigkeit einer speziellen Seide von fünf verschiedenen Spinnenarten untersucht. Diese werden von Spinnen genutzt, um den eigentlichen Faden mit Untergründen zu verankern.

Genetischer Arten-Katalog der Wildbienen vorgelegt

Fünf Jahre haben Forscher der Zoologischen Staatssammlung München im Rahmen des DNA-Barcoding-Projektes Wildbienen genetisch analysiert und katalogisiert. Mit 503 von insgesamt 571 erfassten Arten, die in Deutschland beheimatet sind, ist die Gen-Datenbank der Wildbienen nun fast komplett. Deutschland ist damit weltweit das erste Land, das über eine solche zentrale Landesbibliothek verfügt. Der Katalog enthält zudem 58 Wildbienen-Arten benachbarter Länder.

Potsdamer Algen zum Härtetest im All

Das Manöver im Orbit verlief planmäßig: Am 24. Juli um 5:31 Uhr dockte der russische Raumfrachter „Progress M-24M“ an der Internationalen Raumstation ISS an. Im Gepäck befindet sich diesmal auch eine besondere Auswahl an Lebewesen: Bakterien, Algen, Moose, Pilze und Flechten. Die Organismen gelten schon auf der Erde als Überlebenskünstler. Nun soll in einem Außenexperiment namens BIOMEX getestet werden, ob sie auch den extremen Bedingungen des Weltraums gewachsen sind.

Weizengenom: Forscher legen genaue Genkarte vor

Noch ist das Weizengenom nicht komplett geknackt – aber Forschern des internationalen Weizengenom-Sequenzierkonsortiums ist ein wichtiger Meilenstein geglückt: Sie haben das Erbgut des wichtigsten Brotgetreides detailliert vermessen und eine molekulare Überblickskarte vorgelegt. Dazu war es zunächst nötig, das komplexe Genom in seine 21 Chromosomen zu zerteilen und deren Genabfolge Schritt für Schritt zu analysieren. Beteiligt an dem Projekt sind auch Wissenschaftler um Klaus Mayer vom Helmholtz Zentrum München.

Rapsgenom offenbart Details der Arten-Entstehung

Nach dem Weizengenom haben Pflanzengenetiker nun auch das komplexe Genom einer weiteren wichtigen Nutzpflanze vollständig entziffert: den Raps (Brassica napus). Beteiligt waren deutsche Forscher aus Gießen. Die Analyse des Genoms offenbart neue Erkenntnisse über die Entstehung von Kulturpflanzen nach Artkreuzungen. Das Forscherkonsortium berichtet im Fachjournal Science (2014, Bd.

Junge Biotechnologen stellen Zukunftspapier vor

Vor 40 Jahren veröffentlichten Experten der Fachgesellschaft Dechema eine Studie mit dem schlichten Titel „Biotechnologie“. Das maschinengetippte Büchlein lotete das Potenzial einer aufstrebenden Zukunftstechnologie aus – und wurde schnell zum einflussreichen Klassiker. In dieser Tradition hat ein Team junger Biotechnologen des Zukunftsforums der Dechema zum runden Jubiläum nun ein neues Zukunftspapier vorgelegt. Das Papier mit dem Titel „Biotechnologie – der Schlüssel zur Bioökonomie“ wurde am 11.