Wie Spinnenbeine an der Decke haften
Wer als Mensch an der Decke entlang laufen möchte, benötigt vermutlich Konrads Spezialkleber aus der Geschichte „Pippi Langstrumpf“ oder einen anderen technischen Trick. Einige Tiere verfügen jedoch von Natur aus über die Fähigkeit, die Schwerkraft zu besiegen, und können Wände oder Decken entlangkrabbeln. Am Beispiel der Jagdspinne haben deutsche Forscher untersucht, welche molekularen Strukturen den Tieren ermöglichen, die enormen mechanischen Belastungen dauerhaft auszuhalten, die auf deren winzige Hafthärchen wirken.
Raps die Bitterkeit nehmen
In einigen Jahren könnte Raps einen wichtigen Beitrag zur menschlichen Ernährung leisten: Forscher der TU München haben die chemische Verbindung identifiziert, die Raps einen bitteren Beigeschmack verleiht. Im Fachmagazin „Journal of Agricultural and Food Chemistry“ berichten sie von ihrer Analyse. Diese eröffnet Wege, künftig Rapsprodukte ohne diesen Bitterstoff herzustellen.
Wenn Öltanker wie Schwimmfarne gleiten
Gleiten lernen von Schwimmfarnen – so in etwa könnte man zusammenfassen, was sich Forscher der Universität Bonn für die Tankschiffe der Zukunft vorstellen: Je besser ein Schiff gleitet, desto geringer ist sein Treibstoffverbrauch und damit bei motorisierten Schiffen auch der Ausstoß an Treibhausgasen.
Waschmittel
Der Waschtag – ein wahrer Kraftakt
Lange Zeit war das Waschen die kraft- und zeitaufwendigste Arbeit im Haushalt. Gewaschen wurde in einer Lauge aus Asche – Asche, weil die nicht wasserlöslichen Substanzen mechanisch beim Scheuern halfen. Zudem entsteht durch die Verbindung von Wasser und Asche eine ätzende Lösung, die die Fasern zum Quellen bringt und die Fette zersetzt.
Cyanobakterien besser nutzen
Cyanobakterien gehören zu den ältesten Lebensformen der Erde. Sie gelten als Erfinder der pflanzlichen Photosynthese und sind heute ein wichtiger Naturstoff, um Peptide, Aminosäuren oder Vitamine herzustellen. Einst wurden sie als Blaualgen bezeichnet und den Algen zugeordnet. Mittlerweile gehen Forscher aber davon aus, dass diese Millionen Jahre alten Organismen einen eigenen Bakterienstamm repräsentieren. Etwa 1.500 Arten sind bekannt. Einige davon gehören zum Repertoire des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH.
Silizium aktiviert Phosphor im Boden
Phosphor ist ein lebenswichtiger Nährstoff für Pflanzen. Um Erträge zu steigern, werden in der Landwirtschaft Dünger eingesetzt, die das wertvolle Mineral enthalten. Doch die Ressource ist teuer und obendrein rar. Forscher der Universität Bayreuth haben nun gemeinsam mit Wissenschaftlern in Kopenhagen einen Weg gefunden, wie der kostbare Nährstoff auch ohne regelmäßiges Düngen langfristig für Pflanzen verfügbar gemacht werden kann – und zwar durch die Zugabe von Silizium.
Uhrenarmband aus Spinnenseide-Fasern
Hautcreme, Nagellack, Brustimplantate: Die Biotech-Spinnenseidenproteine von AMSilk stecken bereits in einer Reihe von Produkten des Alltags. Seit es dem Martinsrieder Unternehmen 2013 erstmals gelungen ist, seine mithilfe von Mikroorganismen hergestellten Spinnenseideproteine zu Fasern zu verarbeiten, ist auch die Textilbranche an dem biobasierten Supermaterial hochinteressiert.