Genscheren: Sicht der Verbraucher gefragt

Genscheren wie das molekularbiologische Werkzeug namens CRISPR-Cas erlauben es, den Erbgutcode an bestimmten Stellen gezielt und präzise zu bearbeiten und zu verändern. Das sogenannte Genome Editing schafft neue Möglichkeiten für die Tier- und Pflanzenzucht, aber auch für die Medizin: Aromatische und zugleich haltbare Tomaten. Weizen, der Hitze und Trockenheit trotzt. Gentherapie zur Heilung vererbter Krankheiten. Körpereigene Abwehrzellen, die Krebs bekämpfen.

Innovationspreis für Bielefelder Biotech-Teams

Mit dem erstmals Anfang Juli vergebenen Jörg Schwarzbich Inventor Award würdigt die Universitätsgesellschaft Bielefeld (UGBi) herausragende Erfindungen von Forschenden der Universität Bielefeld. Der Innovationspreis ist mit 40.000 Euro dotiert und geht in diesem Jahr an die Molekularbiologin Nadja Henke und den Chemiker Harald Gröger. Beide forschen mit ihren Teams am Centrum für Biotechnologie (CeBiTec).

Grillen mit Maisspindeln

Die Maisspindel, der innere Teil des Körnermaiskolbens, bleibt nach der Ernte der Körner als Agrarreststoff ungenutzt zurück. Für Mario Sacilotto sind die Spindeln das ideale Brennmaterial für den Grill – und eine ökologischere Alternative als die Holzkohle. Seinen aus Italien importierten Grillmais bietet der Unternehmer aus Alfter bei Bonn seit dem vergangenen Jahr in deutschen Supermärkten an.

Biobasierter Dünger auf dem Prüfstand

In der Landwirtschaft spielen mineralische Dünger eine große Rolle, um Pflanzen optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Doch diese Dünger sind problematisch: Sowohl ihre energieintensive Herstellung als auch ihr Import belasten das Klima. Außerdem sind die Vorräte, die sich wirtschaftlich abbauen lassen, endlich und wohl in wenigen Jahrzehnten erschöpft. Biobasierten Düngemitteln kommt deshalb eine wachsende Bedeutung zu – doch auch sie können ihre Probleme haben.

Vertikale Gärten für ein gutes Mikroklima

Babylon hatte die Hängenden Gärten, jetzt bekommt Bingen vertikale Gärten: In einem KMU-innovativ-Projekt zur Anpassung an den Klimaschutz entwickelt die TH Bingen ein mobiles, modulares und autarkes Gartensystem für den Innen- und Außenbereich. Die Folgen des Klimawandels werden insbesondere in Städten zu spüren sein, wo sich das Mikroklima besonders stark aufheizt. Grünflächen können dem entgegenwirken. Vertikale Gärten können insbesondere im Bereich lokaler Wärmeinseln einen Beitrag zur Klimaanpassung leisten.

Eiweißreiches Tierfutter aus Insektenlarven

Proteine sind ein wichtiger Bestandteil von Futtermitteln. Doch proteinreiche Futterpflanzen wie Lupinen und Erbsen sind auf europäischen Äckern noch immer Nischenprodukte. Hauptsächlich stammt das Protein in der europäischen Viehfütterung aus Soja- und Fischmehlimporten. Nach der Vorstellung von Forschern des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie (FBN) könnten künftig Larven der Soldatenfliege als Proteinquelle genutzt werden. Daher wird das Insekt als Nutztier nun näher erforscht.

Bakterieller Untermieter betreibt Upcycling

Kohlendioxid bildet für viele Organismen die Grundlage, um durch ihren Stoffwechsel Kohlenstoffverbindungen zu erzeugen. Pflanzen und bestimmte Bakterien nutzen dazu die Photosynthese, andere Bakterien die Chemosynthese. Tiere besitzen diese Fähigkeit jedoch nicht und haben deshalb Symbiosen mit entsprechenden Einzellern gebildet. Auch das Bakterium Kentron galt bislang als chemosynthetischer Symbiont des Wimperntierchens Kentrophoros.

Wie die Studie zur Aufforstung diskutiert wird

Auf 900 Millionen Hektar der Erde könnten 500 Milliarden Bäume gepflanzt werden. Das haben Forscher um Jean-Francois Bastin von der ETH Zürich errechnet. Weil diese Bäume im Laufe ihres Lebens etwa 205 Gigatonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernen und in ihren Zellen speichern könnten, sehen die Autoren der im Fachjournal „Science“ veröffentlichten Studie darin den effektivsten Weg, um den Klimawandel zu begrenzen.