Nach dem Willen der Bundesregierung sollen bis 2030 Lebensmittelabfälle auf Einzelhandels- und Verbraucherebene halbiert werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Stuttgart, des Max Rubner-Instituts, der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und des Thünen-Instituts untersuchten im Verbundprojekt REFOWAS wie das gelingen kann. Dafür wurden einerseits die aktuellen Mengen vermeidbarer Lebensmittelabfälle berechnet.
Tomaten müssen rot sein
Die Tomate ist das meistverkaufte Gemüse in Deutschland und leistet einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden Ernährung. Dabei gibt es nicht die eine Tomate, sondern eine Vielfalt an Formen, Größen und Farben. Wissenschaftler der Georg-August-Universität Göttingen haben jetzt untersucht, welche Merkmale Konsumenten besonders attraktiv finden.
Der Agrarökonom
Nahrungsmittel, Futtermittel, Rohstoff und Einkommensquelle auf der einen Seite, Umweltschäden, Gesundheitsprobleme und Armutsfalle auf der anderen Seite: Es gibt wohl wenige Bereiche der Gesellschaft, die so stark sowohl mit Lösungen wie Problemen assoziiert sind, wie die Landwirtschaft. Matin Qaim kommt nicht vom Bauernhof, und doch war für ihn schon als Jugendlicher klar, dass er Agrarwissenschaften studieren würde. Heute ist Qaim einer der renommiertesten deutschen Professoren auf den Gebieten Agrarökonomie und ländliche Entwicklung.
Stickstoffdünger: Weniger kann mehr sein
Stickstoffmangel schränkt das Wachstum und den Ertrag von Pflanzen ein. Daher ist die Zugabe von Stickstoff gängiger Teil der landwirtschaftlichen Praxis. Doch schon ab einer üblichen Dosierung wie 135 Kilo je Jahr und Hektar kehrt sich der Effekt um und der Ertrag sinkt, berichten Forscher der Zuse-Gemeinschaft. Außerdem stellen sie neue Anwendungen für die Ackerbohne vor sowie ein Gerät, das Inhaltsstoffe und Haltbarkeit von Lebensmitteln analysiert.
Berliner Team punktet mit Erbsenkräcker
Bronze für Deutschland: Fünf Studentinnen der TU Berlin haben im Food-Innovation-Wettbewerb Ecotrophelia hinter den Teams aus Frankreich und Spanien den dritten Platz belegt. Auf der Ernährungsmesse ANUGA überzeugte das Team die Jury mit ihrem Snack-Produkt „TempSta“, einem Tempeh-Kräcker auf Erbsenbasis. Indem die Forscherinnen die Sojabohnen des indonesischen Originals durch Erbsen ersetzten, haben sie die Kräcker auch hier zu einem regionalen Produkt machen können.
Biocarbonfasern ziehen gleich
Jetzt werden sie konkurrenzfähig: Schon länger ist es möglich, den wichtigen Hightech-Werkstoff Carbonfaser auch aus nachwachsenden Rohstoffen anstelle von Erdöl zu erzeugen. Doch die mechanischen Eigenschaften waren bislang dem Erdölpendant unterlegen. Dank eines Ultrahochtemperaturofens dürfte sich das nun ändern, wie Faserspezialisten des Potsdamer Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung (IAP) jetzt berichten. Auf der Kunststoffmesse K in Düsseldorf wollen die Forscher vom 16. bis 23. Oktober 2019 erste Produkte und Vorstufen vorstellen.
Trendthema Elektro-Biotechnologie
Neben der Kreislaufwirtschaft ist die Bioökonomie der wichtigste Ansatz, um nachhaltig und klimaverträglich zu wirtschaften. Der nötige Strom muss dazu notwendigerweise aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.