Meeresalgen gegen Plastikmüll

Dass Bakterien den vor allem für Plastikflaschen verwendeten Kunststoff PET abbauen können, weiß man schon seit einigen Jahren: Mikroorganismen wie Ideonella sakaiensis – 2016 auf einer halbverrotteten PET-Flasche in Japan entdeckt – geben hierzu ein Enzym ab, genannt PETase. Dieses ist in der Lage, die Kettenmoleküle des Kunststoffs in seine Bestandteile zu zerlegen. „Das ist vor allem für den Abbau von Kleinstpartikeln interessant, zum Beispiel von Mikroplastik“, erklärt Nachwuchsgruppenleiter Daniel Moog von der Philipps-Universität Marburg.

Mehr Landwirtschaft in Klimamodelle bringen

Architekt wollte er werden, für Soziologie hat er sich eingeschrieben, und heute ist er Professor für Bodenkunde: Der Weg, der Thilo Streck auf seine Forscherkarriere geführt hat, war gewunden, doch das Wissen jenseits der Fachgrenzen kommt dem Biogeophysiker häufig gelegen. „Ich war gerne in Marburg“, erinnert sich der 59-Jährige an seine vier Studiensemester in Soziologie. Aber er habe schon sehr früh gewusst, dass er dieses Fach nicht zu Ende studieren werde: „Das war für mich mehr ein Studium generale. Ich wollte etwas Handfesteres machen.“

Gelita setzt auf Biotech-Gelatine

Der Weltmarktführer für Kollagenproteine, das deutsche Traditionsunternehmen Gelita, und der Pionier auf dem Markt für tierfreies Kollagen, das US-Biotech-Unternehmen Geltor, wollen gemeinsam veganes Kollagen für den Lebensmittel- und Getränkemarkt entwickeln. Das ist der Kern einer Absichtserklärung, die beide Unternehmen jetzt während einer Fachmesse bekannt gegeben haben.

Alkohole direkt aus CO2 herstellen

Die Chemiebranche forscht intensiv daran, den Rohstoff Erdöl durch regenerative Alternativen zu ersetzen. Besonders interessant ist dabei der Ansatz, das Treibhausgas Kohlendioxid zu verwenden, das in vielen Prozessen als Abgas anfällt. So könnten gleichzeitig das Klima geschont und der Kohlenstoff einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zugeführt werden. Das neu gestartete Projekt „ElkaSyn“ untersucht jetzt zwei Ansätze, um derartige Prozesse effizienter und damit wirtschaftlicher zu gestalten.

Bakterielle Gencluster erforschen

Der sogenannte horizontale Gentransfer – der Austausch von Genen ohne Vererbung – ist ein wesentlicher Grund dafür, dass sich Bakterien so schnell an veränderte Umweltbedingungen anpassen können. Das funktioniert auch, wenn die beteiligten Bakterien nur eine geringe evolutionäre Verwandtschaft aufweisen. Selbst mehrere Gene, sogenannte Cluster, die gemeinsam dafür verantwortlich sind, dass ein Organismus ein komplexes Stoffwechselprodukt erzeugen kann, tauschen Bakterien auf diese Weise aus.

Wurzeln beim Trinken beobachtet

Ein Team von Forschenden aus Potsdam, Berlin und Grenoble konnte mit ultraschneller 3D-Neutronenbildgebung den Transport von Wasser im Boden und die anschließende Aufnahme durch die Wurzeln von Lupinen visualisieren. Die ultrakurze Neutronentomographie, die am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) entwickelt wurde, erzeugt alle 1,5 Sekunden eine vollständige 3D-Aufnahme und ist damit siebenmal so schnell wie zuvor.